Gefahr durch Zecken nicht unterschätzen

Die Zeckensaison hat bereits begonnen. Die Gesundheitsbehörden empfehlen, an die Auffrischung der FSME-Impfung zu denken. Gleichzeitig warnen Experten, dass durch Zecken neuen Krankheitserreger heimisch werden könnten.

Mit den warmen Temperaturen steigt auch die Zeckengefahr. Zecken sind Spinnentiere und lauern vor allem im hohen Gras. Dass die Zeckensaison heuer besonders früh begonnen hat, sei aber ein subjektiver Eindruck, sagte der Zoologe Christian Wieser. „Das hängt ganz von der Witterung ab, wie warm es wird und wie viel die Leute unterwegs sind. Wenn es dauernd regnet, sind die Leute und die Hunde weniger draußen, dann gibt es auch weniger Zeckenbisse. Die Zecken sind gleich unterwegs, wie jedes Jahr. Sobald die ersten warmen Tage sind, gehen die halt aufs Buffet und schauen, dass sie an ihre Nahrung kommen.“

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Zecken lauern im hohen Gras

Impfung gegen FSME möglich und wichtig

Durch einen Zeckenstich können verschiedene Erreger und Viren übertragen werden. Gegen die Borreliose gibt es gar keinen Impfschutz, erklärte die Leiterin des Gesundheitsamtes Birgit Trattler. „In Amerika war man mit der Entwicklung schon knapp davor, aber noch gibt es keinen Impfstoff. Borreliose kann man aber mit Antibiotika behandeln. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Erkrankung durch Viren, das heißt, Antibiotika helfen hier nicht. Daher ist es um so wichtiger, dass man sich durch eine Impfung schützt.“

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Impfung schützt vor der Virenerkrankung FSME

Durchimpfungsrate in Kärnten sehr gut

Die Fälle von Neuerkrankungen an FSME, die auch eine Entzündung des Gehirns oder des Rückenmarkes zur Folge haben kann, sind in Kärnten sehr gering, da die Durchimpfungsrate sehr gut sei. Dennoch dürfe ein regelmäßiges Auffrischen der Grundimunisierung nicht vergessen werden, sagen Experten. Derzeit werden Erinnerungsschreiben ausgesendet, sagte Landessanitätsdirektorin Ilse Oberleitner.

„Unter dem 60. Lebensjahr sollte die Impfung alle fünf Jahre aufgefrischt werden, ist man älter als 60, sollte das alle drei Jahre geschehen. Wenn man das einmal vergessen hat, ist das kein Problem. Man geht mit seinem Impfpass einfach zum Arzt und es reicht eine Auffrischungsimpfung, um wieder einen guten Schutz zu haben.“

Klimaveränderung: Neue Parasiten werden heimisch

Experten weisen darauf hin, dass neue Zeckenarten in Österreich heimisch werden können. „Das ist bei Zecken genau so, wie bei anderen Parasiten, wie etwa den Gelsen. Je wärmer es wird, desto mehr Chancen haben Arten aus südlicheren Gebieten, sich hier bei uns festzusetzen. Das ist nur eine Frage der Zeit“, sagte Zoologe Wieser.

Eine dieser südlichen Zeckenarten ist die sogenannte Hyalomma-Zecke, die im Vorjahr erstmals in Österreich nachgewiesen wurde. Die Zecke ist im Vergleich zu heimischen Arten, deutlich größer und kann Erkrankungen wie das Krim-Kongo-Fieber übertragen, gegen das die Zeckenschutzimpfung nicht hilft. Experten raten, nach jedem Spaziergang im Freien zu kontrollieren, ob sich am Körper Zecken befinden und diese zu entfernen, bevor sie zustechen können.

Link:

Riesenzecke im Anmarsch (vorarlberg.ORF.at; 7.3.2019)