Verein will Kroatentreffen durchführen

Das kroatische Gedenktreffen am Loibacher Feld soll auch dieses Jahr - trotz Bischofsmesse-Verbot der Diözese Gurk - stattfinden. Der Veranstalter kündigte in einem Schreiben an, das Treffen durchführen zu wollen.

In einem Schreiben kündigte der Verein Bleiburger Ehrenzug mit Sitz in Klagenfurt an, das Treffen am 18. Mai durchführen zu wollen. Das bestätigte am Montag der Sprecher der Landespolizeidirektion, Rainer Dionisio. Das Schreiben sei am 25. März bei der zuständigen Behörde, der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt, eingelangt, so Dionisio. Jetzt müsse rechtlich geprüft werden, wie dieses Schreiben zu beurteilen sei, so der Sprecher.

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Zum umstrittene Treffen kommen jedes Jahr Tausende

Der Veranstalter hatte bereits zuvor per Aussendung angekündigt, das Treffen durchführen zu wollen - mehr dazu in Kroatengedenken soll stattfinden. Die Diözese Gurk-Klagenfurt hatte ja vor wenigen Wochen die Genehmigung für eine Bischofsmesse verweigert. Das Nein der Kirche zur Bischofsmesse hatte in Kroatien großen Unmut erregt. Begründet wurde es von Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger unter anderem damit, dass das Gesamterscheinungsbild der Veranstaltung am Loibacher Feld dem Ansehen der Katholischen Kirche schade - mehr dazu in Loibacher Feld: Kirche untersagt Bischofsmesse.

Gedenken an Ermordung von Soldaten

Offizieller Gegenstand der Feier, an der in den vergangenen Jahren immer wieder auch hochrangige kroatische Politiker teilgenommen hatten, ist die Ermordung Tausender Ustascha-Soldaten nach der Kapitulation der Nationalsozialisten 1945. Rund 40.000 geflüchtete Soldaten, die aufseiten Deutschlands gekämpft hatten, wurden in Bleiburg mit ihren Familienangehörigen von der britischen Besatzungsmacht an die kommunistischen Einheiten Titos ausgeliefert. Tausende verloren an Ort und Stelle und auf dem Rückmarsch nach Jugoslawien gewaltsam ihr Leben.

Sieben Festnahmen im Jahr 2018

Die Gedenkfeier gilt seit Jahren als Treffpunkt von Ewiggestrigen, die in der Erinnerung an den faschistischen Vasallenstaat Hitler-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg schwelgen. Im Vorjahr gab es sieben Festnahmen und neun Anzeigen nach dem Verbotsgesetz. Sechs Teilnehmer wurden vor Gericht gestellt, fünf davon verurteilt. Dabei waren im Vorfeld der Feier politische Fahnen und Transparente ebenso untersagt worden wie einschlägige Abzeichen und Uniformen.