Cannabis an Minderjährige verkauft

Am Landesgericht Klagenfurt ist am Donnerstag ein 27-jähriger Mann aus Syrien wegen Suchtgifthandels schuldig gesprochen worden. Er soll Cannabis auch an Minderjährige verkauft haben. Das rechtskräftige Urteil: 18 Monate Haft, sechs Monate unbedingt.

In dem Fall wurde bereits zum zweiten Mal verhandelt, drei Zeugen sagten am Donnerstag vor Richter Matthias Polak aus. Am ersten Verhandlungstag erschien nur einer der geladenen Zeugen.

Jugendliche bezogen ein Kilo „Gras“

Die vier Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren erklärten übereinstimmend, Cannabis von dem Angeklagten gekauft zu haben, in Summe soll es mehr als ein Kilogramm gewesen sein. Die illegalen Geschäfte liefen über einen Zeitraum von zwei Jahren, die Freunde kamen meist gemeinsam zu dem Angeklagten nach Klagenfurt, um die Drogen zu kaufen.

Dass einige Abnehmer minderjährig waren, wirkt sich auf das Strafmaß verschärfend aus - wie auch der Umstand, dass der Verkauf meist in der Öffentlichkeit stattfand.

Teilgeständis mit Widersprüchen

Außerdem legte der Angeklagte kein volles Geständnis ab. Es gab einige Widersprüche in seiner Aussage, der Mann wurde mit Hilfe eines Dolmetschers befragt. Zugute kommt dem Angeklagten seine Unbescholtenheit. Das Urteil lautete schließlich auf 18 Monate Haft, davon sechs Monate unbedingt. Da der 27-Jährige schon seit vier Monaten in Untersuchungshaft sitzt, kann er mit einer Entlassung noch im Februar rechnen.

Schon 2017 hatte der Syrer einen Asylantrag gestellt und keinen positiven Bescheid erhalten. Über seinen Aufenthaltsstatus wird zurzeit erneut verhandelt. Wie das laufende Asylerfahren beendet wird, entscheidet die zuständige Asylbehörde. Strafrechtliche Verurteilungen werden in solche Entscheidungen miteinbezogen.