Lawinengefahr: Einige Pisten noch gesperrt

Nach dem Neuschnee und mehreren Lawinenabgängen bleibt die Situation vor allem in Oberkärnten gefährlich. Teilweise herrscht Lawinenwarnstufe vier. Einige Pisten und Güterwege sind noch gesperrt, Lawinen mussten abgesprengt werden.

Die Lawinenkommissionen waren den gesamten Montagvormittag - unter anderem auch mit dem Hubschrauber unterwegs - um die Situation zu erkunden. Im Lesachtal fielen in den vergangenen Tagen bis zu zwei Meter Neuschnee, dort sei die Situation besonders in den schattseitigen Hängen gefährlich. „Es sind sehr viele Lawine von selbst abgegangen“, so Helmut Ortner von der Lawinenkommission.

Schnee Lesachtal

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Im Lesachtal fielen bis zu zwei Meter Neuschnee

30 Sprengungen im Ankogelgebiet

Die Lage sei besonders im Westen des Landes gefährlich, sagte Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst Kärnten. Schon auf Steilhänge unter 30 Grad Neigung könnten Lawinen losgetreten werden. „Und Hänge unter 30 Grad Neigung sind schon sehr flach“, so Ertl. Lawinenwarnstufe vier herrschte am Montag in der Glocknergruppe, rund um den Ankogel, der Schobergruppe, in der Kreuzeckgruppe, auch die Gailtaler und die Karnischen Alpen sind betroffen. Die Situation entspanne sich aber langsam.

Allein im Ankogelgebiet gab es am Wochenende 30 Sprengversuche, um Lawinen sicher auszulösen. Bei 50 Prozent der Versuche klappte es auch. Momentan seien einige Pisten noch gesperrt, auch wenn sich die Lawinensituation entspannt habe, vor allem Tourengeher aufpassen, warnte der Mallnitzer Bürgermeister Günther Novak am Montag. „Im Tal hat sich die Situation auf jeden Fall entspannt.“

Lawinenkommission Schneeproben

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Mitglieder der Lawinenkommission nehmen Schneeproben im Hochgebirge

99 Prozent der Pisten sicher

Auch auf dem Nassfeld muss nach geklärt werden, ob die FIS-Abfahrt aus Sicherheitsgründen gesperrt bleibt oder nicht. „Auf 99 Prozent der Pisten besteht aber keine Gefahr“, so der Bürgermeister von Hermagor, Siegfried Ronacher. Einige Güterwege würden vorerst aber noch gesperrt bleiben. In Heiligenblut bleibt vorerst die Rodelbahn und eine Langlaufloipe gesperrt. In Großkirchheim wurde ja am Sonntagabend ein Helfer von einer Lawine verschüttet. Er konnte nur noch tot geborgen werden, mehr dazu in Helfer starb unter der Lawine.

Lawinengefahr auch in Mittelkärnten

Bei der Lawinenwarnstufe vier sind spontane einige große, vereinzelt aber auch sehr große Lawinen möglich. In Mittelkärnten herrschte am Montag Lawinenwarnstufe drei. „Allerdings ist es dort auch nicht wesentlich ungefährlicher als in Oberkärnten, denn der Übergang ist sehr fließend.“

Lawinengefahr Wilfried Ertl Lawinenwarndienst

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Die Lawinengefahr ist vor allem in Oberkärnten groß

Skifahrer lösten Lawine aus

Auch auf der Turracherhöhe lösten am Sonntag vier Skifahrer im gesperrten Gebiet eine Lawine aus. Die vier Beteiligten konnten aus dem Lawinenbereich ausfahren und blieben unverletzt. Die Bergrettung startete dennoch eine Suchaktion, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich weitere Skifahrer in diesem Bereich aufgehalten hatten. Nur kurze Zeit später wurden die Rettungskräfte nochmals alarmiert, im Bereich des Weitenthales waren gleich mehrere Lawinen abgegangen. Niemand soll dabei aber verschüttet worden sein, hieß es von der Polizei.

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