ÖVP setzt auf Pflege, Pendler und Umwelt

Die ÖVP hält am Maltschacher See eine Klausur des Landesparteivorstandes ab. Wie angekündigt, will sich die Volkspartei heuer den Themen Pendlern, Umwelt und Pflege widmen. Dafür sollen vorübergehend Experten in den Parteivorstand aufgenommen werden.

ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber sagte zum Schwerpunkt Pflege, die Kärntner sollen so lange wie möglich dabei unterstützt werden, daheim alt zu werden. „Die mobile Pflege soll Vorrang vor der Heimpflege bekommen.“ Laut einer Erhebung wünschen sich das 94 Prozent der Menschen. In Kärnten werden 79 Prozent der Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden betreut, daher müsse die mobile Pflege massiv aufgebaut werden.

ÖVP-Klubobmann Markus Malle sagte, ein zu Pflegender, der von einem mobilen Dienst betreut werde, koste rund 4.000 bis 4.500 Euro pro Jahr an Zuschuss. Jemand, der in einem Pflegeheim betreut werde, koste 35.000 Euro pro Jahr. Wenn man die Menschen so lange wie möglich Zuhause betreuen könne, helfe das den Menschen, helfe aber auch der öffentlichen Hand beim Sparen, so Malle.

Technik soll Pflegende unterstützen

Oft sei keine 24-Stunden-Betreuung nötig, pflegenden Angehörigen würden schon einige Auszeiten helfen. Neben diplomierten Kräften kämen auch Einkauf- oder Haushaltshilfen in Frage, so Malle. Er sieht auch Möglichkeiten bei neuer Technik wie Notfallknopf am Handgelenk oder Überlaufschutz für Badewannen bis hin zur Herdplatte, die sich bei Überhitzung abschaltet. Für die Jahresschwerpunkte Pflege, Pendler und Umwelt will sich die ÖVP auch personell breiter aufstellen. Fachreferenten werden mit Stimmrecht in den Vorstand aufgenommen, auch Fachausschüsse sollen Themen mit Experten aufzubereiten und Lösungsansätze auszuarbeiten. Im Bereich Pflege wird der St. Veiter Vizebürgermeister und Hilfswerk-Bezirksleiter Rudi Egger den Vorsitz übernehmen.

Zu Tempo 140 auf Autobahnen sind drei Teststrecken von FPÖ und ÖVP ausgearbeitet worden, nicht zur Freude von Koalitionspartner SPÖ. Gruber sagte dazu, ihm gehe es nur um fließenden Verkehr. Sollte sich bei den Tests herausstellen, dass es in krassem Widerspruch zur Klimastrategie stehe, werde es nicht kommen. Die Entscheidung liege aber allein beim Bund.

Die FPÖ befürwortet den Vorstoß der ÖVP. "Es ist einfach ein Faktum, dass die Pflege zu Hause für viele Menschen nicht leistbar ist, so FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann.

SPÖ-Bundesrat Günther Novak forderte von der türkis-blauer Regierung, bei den Fördermaßnahmen für Ökostrom mit offenen Karten zu spielen. Ohne neue Verhandlungen werde die SPÖ der Gesetzesnovelle nicht zustimmen.