Streit um Carnicabiene könnte bald enden
Zwischen den Professionisten und den Hobbyimkern herrscht seit Jahren ein erbitterter Streit. Die Hobbyimker stehen hinter der in Kärnten per Gesetz geschützten Carnicabiene, die Erwerbsimker wollen aber andere Bienenrassen - wie etwa die Buckfast-Biene einsetzen - weil diese, so ihre Aussage, robuster sind und mehr Honig liefern.
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Freizonen für andere Bienenrassen vorgesehen
Bisher wurde von den Erwerbsimkern vergeblich versucht, das Bienenwirtschaftsgesetz zu kippen. Jetzt könnte der Streit mit einer Kompromisslösung beigelegt werden. Im neuen Gesetzesentwurf werden sogenannte Freizonen für andere Bienenrassen und Kreuzungsbienen erlaubt, wenn auch eingeschränkt und unter schärferen Rahmenbedingungen.
Von einer Einigung will der Obmann der Freizeitimker, Arno Kronhofer aber noch lange nicht sprechen, wenngleich er die wesentlich verbesserte Gesprächsbasis hervorhebt.
„Wille Streit beizulegen“ auf beiden Seiten
Kronhofer: „Es ist positiv aufgefallen, dass der offensichtliche Wille da ist, gemeinsam diesen Streit beizulegen. Ich muss aber noch einmal betonen: das letzte Wort haben bei uns die Mitglieder. Sie sind die 100 Bienenzuchtvereine Kärntens. Wir werden uns gut beraten und versuchen in konstruktiven Sitzungen eine gemeinschaftliche Lösung zu formulieren, mit der alle zufrieden sind.“
Der Obmann der zukunfts- und erwerbsorientierten Imkerei, Franz Offner, war vorerst für den ORF nicht erreichbar. Er lobt aber in einer Aussendung des Landes den neuen Stil und konstruktiven Dialog. Damit sei es möglich gewesen, fachlich fundierte Kompromisse zu schließen. Die Begutachtungsfrist läuft jetzt vier Wochen, dann könnte über die Gesetzesnovelle im Landtag abgestimmt werden.
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Laut dem zuständigen Referenten Martin Gruber (ÖVP) bleibe Kärnten trotz Kompromiss ausdrückliches Carnica-Schutzgebiet.
Links:
- Imker kämpfen vergeblich gegen Carnica-Biene (kaernten.ORF.at; 22.4.2017)
- Imker wollen Bienenwirtschaftsgesetz kippen (kaernten.ORF.at; 11.7.15)