Streit um Carnicabiene könnte bald enden

Ein neues Bienenwirtschaftsgesetz könnte den jahrelangen Streit zwischen Erwerbs- und Hobbyimkern beilegen. Ein Kompromissvorschlag ist in Begutachtung, er sieht Freizonen für andere Bienenrassen vor. Die professionellen Imker wollen nur die Carnica zulassen.

Zwischen den Professionisten und den Hobbyimkern herrscht seit Jahren ein erbitterter Streit. Die Hobbyimker stehen hinter der in Kärnten per Gesetz geschützten Carnicabiene, die Erwerbsimker wollen aber andere Bienenrassen - wie etwa die Buckfast-Biene einsetzen - weil diese, so ihre Aussage, robuster sind und mehr Honig liefern.

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Die Buckfast wird von Erwerbsimkern ob ihres friedliebenden und fleißigen Wesens geschätzt. Die Hobbyimker fürchten um den Genpool der Carnica.

Freizonen für andere Bienenrassen vorgesehen

Bisher wurde von den Erwerbsimkern vergeblich versucht, das Bienenwirtschaftsgesetz zu kippen. Jetzt könnte der Streit mit einer Kompromisslösung beigelegt werden. Im neuen Gesetzesentwurf werden sogenannte Freizonen für andere Bienenrassen und Kreuzungsbienen erlaubt, wenn auch eingeschränkt und unter schärferen Rahmenbedingungen.

Von einer Einigung will der Obmann der Freizeitimker, Arno Kronhofer aber noch lange nicht sprechen, wenngleich er die wesentlich verbesserte Gesprächsbasis hervorhebt.

„Wille Streit beizulegen“ auf beiden Seiten

Kronhofer: „Es ist positiv aufgefallen, dass der offensichtliche Wille da ist, gemeinsam diesen Streit beizulegen. Ich muss aber noch einmal betonen: das letzte Wort haben bei uns die Mitglieder. Sie sind die 100 Bienenzuchtvereine Kärntens. Wir werden uns gut beraten und versuchen in konstruktiven Sitzungen eine gemeinschaftliche Lösung zu formulieren, mit der alle zufrieden sind.“

Der Obmann der zukunfts- und erwerbsorientierten Imkerei, Franz Offner, war vorerst für den ORF nicht erreichbar. Er lobt aber in einer Aussendung des Landes den neuen Stil und konstruktiven Dialog. Damit sei es möglich gewesen, fachlich fundierte Kompromisse zu schließen. Die Begutachtungsfrist läuft jetzt vier Wochen, dann könnte über die Gesetzesnovelle im Landtag abgestimmt werden.

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Laut dem zuständigen Referenten Martin Gruber (ÖVP) bleibe Kärnten trotz Kompromiss ausdrückliches Carnica-Schutzgebiet.

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