Anzahl heimischer Singvögel nimmt ab

Mit dem Start der Zählung der Wintervögel ist auch der Rückgang bei den heimischen Vögeln wieder ein Thema. Die Zahl der Singvögel nimmt in Kärnten bereits seit einiger Zeit ab. Zum Teil bedrohen Viren und Parasiten die Tiere.

Zwischen 4. und 6. Jänner ruft Birdlife Österreich wieder alle Bürger auf, Wintervögel zu zählen. Bereits zum zehnten Mal gibt es die „Stunde der Wintervögel“, um die ständig hier lebenden, aber auch etwa neue Wintergäste zu zählen. Vorwissen braucht man keines - mehr dazu in Wintervögel werden wieder gezählt (kaernten.ORF.at; 3.1.2019).

Vögel Winter Füttern Amsel

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Amseln sterben an dem Usutu-Virus

Lebensbedingungen für Singvögel verbessern

Die Zahl der Singvögel nimmt in Kärnten seit einiger Zeit ab. Das registriert auch die Bevölkerung. Die Organisation Birdlife Kärnten erhält Anrufe besorgter Bürger, sagte Geschäftsführer Andreas Kleewein. In Kärnten gehe, laut einer aktuellen Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, vor allem die Zahl der Amseln zurück.

„Insgesamt kann man sagen, dass die Amsel heuer bedeutend weniger anzutreffen ist. Das liegt daran, dass die Amsel vom Usutu-Virus befallen ist. Das ist eine virale Erkrankung, die besonders die Amseln dahin rafft“, sagte Kleewein. Diese virale Erkankung kann nicht direkt bekämpft werden. Auf längere Sicht können nur die Lebensbedingungen für Singvögel verbessert werden.

Grünfink

Birdlife

Auch die Zahl der Grünfinken geht zurück

Grünfink nur noch selten zu sehen

Auch die Anzahl der Grünfinken in Kärnten geht zurück, Hauptursache war eine Erkrankung durch Parasiten, sagte Kleewein. „Bei Grünfinken war es die parasitäre Erkrankung Trichomoniasis, durch die sie in großer Zahl verendet sind. Wir merken durch die Beobachtung bei den Futterhäuschen, dass der Grünfink mittlerweile sehr selten angetroffen wird.“

Es sind nicht alle Arten gleich betroffen, sagte Kleewein. Es könne daher nicht von einem generellen Vogelsterben gesprochen werden. „Es sind aber bestimmte charakteristische Vogelarten betroffen, die nun rückläufig sind.“

Im Durchschnitt 45 Vögel pro Garten

Die Situation in Kärnten sei trotzdem besser als in anderen Bundesländern. Laut der letzten Erhebung zählten Vogelbeobachter in Kärnten durchschnittlich 45 Vögel pro Garten, auch einige seltenere Vogelarten seien zu beobachten. „In Kärnten haben wir eine eher gebirgige Situation. Somit sind zum Beispiel Bergfinken sehr häufig am Futterhäuschen anzutreffen. In den letzten Tagen sind aber auch vermehrt Schwanzmeisen zu beobachten.“

„Die Stunde der Wintervögel“ findet bereits zum 10. Mal statt. An der Zählung kann jeder teilnehmen. Man zählt eine Stunde lang, wieviele Exemplare einer Art zur selben Zeit im Futterhäuschen sind, die höchste gezählte Zahl wird dann bekanntgegeben. Konkrete Informationen finden sich im Internet auch auf der Homepage von Birdlife.