Kärnten rüstet sich für Winter-GTI-Treffen

Polizei und Behörden rüsten sich im Raum Villach für das erste GTI-Treffen im Winter. 1.000 GTI-Fahrer kündigten in den sozialen Medien an, ab Donnerstag rund um den Faaker- und Wörthersee und auf der Dobratschstraße unterwegs zu sein.

Dass auch abseits des eigentlichen GTI-Treffens, das am Christi-Himmelfahrt-Wochenende stattfindet, Tuning-Fans nach Kärnten kommen, ist nicht neu - so etablierten sich bereits veranstalterlose und unorganisierte Zusammenkünfte im Frühling und im Herbst. Zum ersten Mal haben Autoliebhaber nun aber auf Facebook zu einem Winter-Treffen aufgerufen. Dieses soll am Donnerstag starten und bis Sonntag dauern. Unter dem Titel „Low at Snow“ wollen Anhänger des GTI-Treffens am Wörthersee zusammenkommen. Die Buchungslage war aber bis einen Tag vor Beginn noch verhalten - nichtsdestotrotz rüsteten sich aber schon Polizei und Behörden für die kommenden Tage.

Anrainer rechnen mit Lärmbelästigungen

Bei den Anrainern an den Hotspots in Mittelkärnten schrillen deshalb schon die Alarmglocken - schließlich heißen solche Aufrufe, dass es zu dieser Zeit zu teils massiven Lärmbelästigungen durch die Autofans kommen kann. Sei es durch Gummi-Gummi, also das absichtliche Durchdrehenlassen der Räder, oder absichtlich verursachte Fahlzündungen, auch von illegalen Autorennen ist die Rede.

Die Polizei ist jedenfalls in Alarmbereitschaft - auch wenn man die Zahlen auf Facebook in Relation setzt, wo fast 2.000 Autoliebhaber ihr Kommen ankündigten und mehr als 10.000 ihr Interesse an dem Event bekundeten. „Derzeit sieht es nicht so aus, als würden die Massen nach Kärnten strömen“, sagte Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg am Mittwoch. Trotzdem sei man vorbereitet, man beobachte die Lage und sei an den Hotspots verstärkt im Streifendienst. Im Notfall könnten auch rasch weitere Streifen hinzugezogen werden.

Dobratsch: Mehrere Parkplätze gesperrt

Reagiert hat man auch im Naturpark Dobratsch - immerhin ist die kurvenreiche Villacher Alpenstraße, die zum Park führt, bei GTI-Fans besonders beliebt, und zwar mit allen möglichen Nebenerscheinungen wie etwa Lärmbelästigungen. „Solche Auswüchse sind nicht mit einem Naturpark vereinbar. Jeder kann gerne die Natur hier genießen, aber man solle sich an Regeln halten“, sagte Naturpark-Manager Robert Heuberger. Aus diesem Grund hat man sechs der elf Parkplätze an der Straße gesperrt, die bei Gummi-Gebern besonders beliebt sind.

Darüber hinaus setzt man im Naturpark aber auf Prävention: „Jeder, der mit dem Auto die Alpenstraße befahren will, bekommt einen Infozettel, auf dem Benimmregeln vermerkt sind.“ Fahren vermehrt GTIs die Straße hinauf, rufen die Securities die Polizei.

Am größten Parkplatz soll auch ein Einweiser die Lage beobachten und bei vermehrten Auffahrten von getunten Autos die Polizei um eine Kontrollfahrt bitten. Außerdem werde es unregelmäßige Schwerpunktkontrollen durch das Naturpark-Team geben, so Heuberger. Im Fall des Falles kann die Behörde die Straße aus Sicherheitsgründen auch rasch sperren. Die Vorbereitungen sind getroffen.

Ansturm an Tagesgästen schwer abschätzbar

Wie viele Autofans nach Kärnten kommen, lässt sich schwer vorhersagen. Zusätzliche Gäste seien in der Region seien willkommen, sagt Georg Overs von der Tourismus Region Villach: „Rund um den Faaker See haben wir laut einer Schätzung hundert bis 200 Buchungen von GTI-Fahrern, die sich hier treffen, vorliegen. Wir heißen sie herzlich willkommen und bitten aber um entsprechendes Verhalten. Lärm und riskante Fahrten - soetwas können wir hier nicht gebrauchen.“

Man könne noch nicht vorhersagen, wie viele Tagesgäste kommen werden, so Heuberger. Sie dürften vor allem aus dem Oberkärntner Raum, aus der Steiermark, Slowenien oder Norditalien anreisen.

Viertes Treffen wäre „problematisch“

Sollte sich zusätzlich zu Vor-, Haupt- und Nachtreffen nun ein viertes Treffen etablieren, ist auch Touristiker Overs skeptisch: „Ich halte es für problematisch, weil viele Einrichtungen nicht geöffnet sind, weil es ein hohes Wetterrisiko gibt bei solchen Autofahrten. Aber bei uns ist jeder Gast willkommen und wir versuchen für die Zeit, wo er da ist, eine gute Heimat zu bieten.“

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