Wenn im Metnitztal die „Kini“ singen
Schon seit dem 16. Jahrhundert sind Überlieferungen zufolge die Sternsinger in Kärnten unterwegs. Vor allem in den nördlichen Tälern Mittelkärntens gleicht der Brauch einem Volksschauspiel, wie zum Beispiel beim Kinisingen in Metnitz.
Etliche Jahrzehnte schien die althergebrachte Tradition des Metnitzer Kinisingens in Vergessenheit geraten, bis ein handgeschriebenes Gebetsbücherl mit den alten Liedtexter gefunden wurde, das heute im Brauchtumsmuseum in Metnitz ausgestellt ist.
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Alter Liedtext am Dachboden gefunden
Ingeborg Auer erzählt, dass es ihre Schwiegermutter im „Troadschrein“ am Dachboden fand. Es beinhaltet das „Kinilied“ aus 1724, an das sich noch heute ein paar alte Leute aus dem Tal erinnen können: „In allen Ortschaften gibt es Männer und Frauen, die das Kinilied noch so im Kopf gehabt haben.“
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Brauch zwischen Neujahr und Dreikönigstag
Auch die alten, mit Leinen bespannten Holzkronen, die mit Kerzen zum Leuchten gebracht werden und der Stern wurden in einem alten Getreidespeicher entdeckt.
Mit Hilfe der Gemeindeältesten konnte die Praktik des Metnitzer Kinisingens wiederbelebt werden. So sind die Könige mit dem Sternträger und der Sängerschar, der sogenannten Rotte, seit dem Jahr 1992 wieder regelmäßig unterwegs, um zwischen Neujahr und dem Dreikönigstag der heimischen Bevölkerung auf diese ganz besonderen Weise Glück und Segen für Haus und Hof zu übermitteln.
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Dorfgemeinschaft erhält jahrhundertealte Tradition
Die traditionelle Geschichte wird von den drei Königen und dem Sternträger in festgelegten Bewegungsabläufen erzählt, so wie am Hollererhof in Preining. Hier ist es Brauch, dass die Menschen der gesamten Umgebung zusammenkommen, um diesem uralten Brauch beizuwohnen.
Barbara Kogler: „Für uns, in unserer Heimatgemeinde, ist es etwas Besonderes und es ist schön, dass diese Tradition noch aufrecht erhalten bleibt. Es fördert auch die Gemeinschaft.“
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Die Segenswünsche für ein gutes neues Jahr werden in Versform vorgetragen und so wird durch das engagierte Zusammenwirken aller Beteiligten eine Jahrhunderte alte Tradition in das 21. Jahrhundert mitgenommen, um sie für zukünftige Generationen zu bewahren.