Kultur-Rückblick: Jahr der Jubiläen

Das Kulturjahr 2018 war in Kärnten ein Jahr der Jubiläen. Im Zentrum der Feierlichkeiten stand der 500. Geburtstag der Landeshauptstadt Klagenfurt. Für einen Eklat sorgte eine Rede von Schriftsteller Josef Winkler.

Mit dem Gabbrief Kaiser Maximilians, den dieser den Kärntner Landständen im April 1518 aushändigt hat, begann der Aufstieg der Stadt Klagenfurt. Heuer dokumentierte dies eine historische Ausstellung in der Stadtgalerie, zahlreiche zeitgenössische Kunstausstellungen und Theateraktionen - mehr dazu in Zeitreise in das historische Klagenfurt.

Eklat bei Eröffnungsfeier

Die Eröffnungsfeierlichkeiten sorgten durch die Rede des Schriftstellers Josef Winkler und dessen Kritik am verstorbenen Landeshauptmann Haider für Aufregung – mehr dazu in Eklat bei Festakt zu 500 Jahre Klagenfurt. „Ich bin eigentlich dafür, die Urne des verstorbenen Landeshauptmannes in eine bewachte Gefängniszelle zu verlegen. Denn es könnte ja sein, dass er wie ein Phönix aus der Asche steigt und wieder sein Unwesen treibt“, sagte der Schriftsteller.

Land kaufte Winkler-Vorlass

Generell wurde heuer Josef Winkler viel Aufmerksamkeit zuteil. Zum 65. Geburtstag stand er im Mittelpunkt eines dreitägigen Symposions, zu dem Literaturwissenschaftler aus aller Welt angereisen. Sein Vorlass wurde vom Land angekauft und dem Musil-Literaturinstitut einverleibt – mehr dazu in Land kauft Werke von Josef Winkler.

50 Jahre Werner-Berg-Museum

Das Werner-Berg-Museum in Bleiburg zeigte zum 50-jährigen Bestehen die bisher umfassendste Werkschau von Werner Berg – mehr dazu in Wie ein Museum eine Stadt veränderte. Generell stand das Kulturjahr 2018 im Zeichen mehrerer Jubiläen, darunter 30 Jahre musikalischer Spätsommer, 15 Jahre Trigonale, 10 Jahre Netzwerk Millstatt und Museum Liaunig.

Ausstellung über die „Kärntner Seele“

Großes Thema war heuer die Auseinandersetzung mit der Heimat anlässlich der Gedenktage um den 100. Geburtstag der Republik und den Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland. Das Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) richtete die vielbeachtete Schau „Das andere Land“ aus „Kärntner Seele“ im künstlerischen Fadenkreuz.

Staatspreis für Florjan Lipus

Florjan Lipus wurde heuer mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet - mehr dazu in Florjan Lipuš mit Staatspreis ausgezeichnet. Seit Jahrzehnten schreibt er mit einfühlsamem Engagement über die Geschichte der slowenischsprachigen Bevölkerung.

Nestroypreis für Peter Handke

Peter Handke durfte heuer den Landesorden in Gold und den Nestroypreis für sein Lebenswerk entgegennehmen Goldener Landesorden an Handke verliehen. Auch die slowenische Theaterregisseurin, Mateja Koleznik wurde für ihre Inszenierung von „Ivanow“ am Stadttheater Klagenfurt mit einem „Nestroy“ gepriesen – mehr dazu in Nestroy-Preis für Handkes Lebenswerk.

Die musikalischen Belange des Stadttheaters Klagenfurt übernahm im Herbst der neue Chefdirigent Nicholas Carter aus Australien - mehr dazu in Ein Unermüdlicher am Dirigentenpult.

Bachmannpreis für „Frösche im Meer“

Mit ihrer Erzählung „Frösche im Meer“ um einen Migrationsverlierer gewann die in Wien lebende Ukrainerin Tanja Maljartschuk heuer den Bachmannpreis errungen – mehr dazu in Maljartschuk erhält Bachmann-Preis.

„CROSSOVER“ - von der Klassik bis zur Elektronik - gab es heuer beim Carinthischen Sommer. 13.000 Besucher lockte das Musikfestival an, weniger zahlende Gäste als in den Jahren zuvor. Ein Höhepunkt war die Wassermusik - mehr dazu in CS: Wassermusik bei Eröffnung.

Landeskulturpreis an Klaus Ottomeyer

Landeskulturpreisträger war in diesem Jahr der Geistes- und Sozialwissenschaftler Klaus Ottomeyer. Sein Credo: die menschliche Identität wahren – mehr dazu in Landeskulturpreis an Klaus Ottomeyer.

Den Kulturpreis der Stadt Villach erhielt die Künstlerin Angelika Kaufmann. Sie zählt auch zu den renommiertesten Kinderbuchillustratorinnen in Österreich – mehr dazu in Angelika Kaufmann erhält Villacher Kulturpreis.

Für immer verabschieden mussten sich die Kärntner Kulturlandschaft 2018 vom einstigen Intendanten der Komödienspiele Porcia, Peter Pickl, der Malerin Margarethe Stolz-Hoke, dem Althistoriker und Archäologen Gernot Piccotini, dem bildenden Künstler Paul Kulnig, der Malerin Ilse Mayr und vom Jazz-Pianisten Uli Scherer.