Neue Erkenntnisse nach Gasalarm
Anrainer hatten am Samstag in einem Haus in der Villacherstraße Gasgeruch wahrgenommen und Alarm geschlagen. 48 Wohnungen mussten vorübergehend wegen Explosionsgefahr evakuiert werden - mehr dazu in Unterirdischer „Gassee“ lokalisiert (kaernten.ORF.at; 24.11.18).
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Die Villacherstraße wurde Sonntagabend mit einem Bagger aufgegraben, um zu mehreren defekten Stromleitungen zu gelangen, die unter der Fahrbahn, im Erdreich vergraben sind. Die schlimmste Befürchtung der Stadtwerke-Spezialisten löste sich Sonntagabend in Luft auf: dass irgendwo ein Loch in der Hauptgasleitung in der Villacherstraße entstanden ist. Es konnte Entwarnung gegeben werden. Die Druckmessgeräte zeigten zwei Stunden lang einen konstanten Wert an. Das bedeutet, dass die Hauptgasleitung dicht ist.
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Chemische Reaktion verursachte Stichflamme
Gefunden wurden aber mehrere defekte Stromleitungen, die unter der Straße verlegt sind. Einsatzleiter Michael Kröpfl von den Stadtwerken: „Vier Fehlerstellen wurden gefunden, drei davon liegen eng zusammen. Wir prüfen jetzt, welche Auswirkungen diese Fehlerstellen auf die umliegenden Stromleitungen haben.“
Die Gasleitung sei jedenfalls nicht beschädigt worden, sagte Kröpfl. Vielmehr seien die umliegenden Kunststoffrohre beschädigt worden. Die dürfte eine chemische Reaktion ausgelöst und zu Stichflammen auf der Straße geführt haben, sagt Michael Kröpfl: „Es scheint ein komplexer Fall zu sein, den wir uns in den nächsten Tagen genau ansehen müssen.“
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Experten werden hinzugezogen
Die Suche nach der Ursache für die Probleme wird am Montag fortgesetzt. Bei der Auswertung werden auch Kunststoffexperten zu Rate gezogen, sagte Kröpfl: „Wir müssen klären, welche Produkte bei einer Energieeinwirkung auf Kunststoffkabel und -rohre entstehen und ob diese zu einer Verpuffung bzw. Explosion führen können.“
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Kunststoffleitungen für Gas seien grundsätzlich nicht fehleranfälliger, so Kröpfl: „Moderne PE-Leitungen sind sehr dicht und sicher.“ Im Vorfeld hatte es bereits Stromausfälle gegeben. Die Straßensperren bleiben bis zum Abschluss der Arbeiten aufrecht.
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Probebohrungen nach Leck erfolglos
Zunächst war davon ausgegangen worden, dass die Hauptgasleitung ein Leck hat. Am Sonntag suchte ein Spezialtrupp des Energieversorgers Stadtwerke den ganzen Tag danach. Mehrere Probebohrungen und Grabungsarbeiten blieben erfolglos, so Kröpfl. Sie ergaben, dass das Erdreich mit Gas gefüllt war. Explosionsgefahr bestand zu diesem Zeitpunkt keine.
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Die Leitungen sind erst vor nicht knapp zwei Jahren bei der umfangreichen Straßensanierung verlegt worden.
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