Beamtengehälter Richtschnur auch für Kärnten

Für die Kärntner Landes- und Spitalsbediensteten ist der Gehaltsabschluss der Bundesbeamten eine wichtige Richtschnur. Der Bundesabschluss von 2,76 Prozent ist für die Gewerkschaft die Untergrenze, das Land hat zwei Prozent eingeplant.

Die Erhöhung auf Bundesebene ist sozial gestaffelt, im Schnitt bekommen die Beamten mit Jahresbeginn 2019 um 2,76 Prozent mehr Gehalt. Es sind 3,45 Prozent mehr für niedrige Gehälter und 2,51 Prozent für hohe. Landeshauptmann und Personalreferent Peter Kaiser (SPÖ) hat bisher im Budget weniger vorgesehen. Der Kärntner Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Stefan Sandrieser, spricht im Zusammenhang mit dem Bundesergebnis von einem Zeichen der Wertschätzung.

Sandrieser führt in Kärnten die Verhandlungen für die insgesamt rund 10.000 Landes- und Spitalsbediensteten sowie rund 1.000 Pensionisten an: „Natürlich ist der Bundesabschluss eine Richtschnur, die unterste Latte für die Gehaltsverhandlungen auf Landesebene.“ Er könne sich schwer vorstellen, dass die Bediensteten in Landesverwaltung und Landeskrankenanstalten es hinnehmen würden, wenn der Abschluss darunter liege. Man habe das Ziel, den Bundesabschluss auch in Kärnten umzusetzen.

Zwei Prozent im Budget vorgesehen

Zuletzt gab es in Kärnten 2015 einen Abschluss über drei Jahre. Mit einer Nulllohnrunde 2016 als Folge der Hypo-Heta-Krise, dann zwei Jahre mit dem eineinhalbfachen Bundesabschluss als Ausgleich. Die jetzt vorliegenden Zahlen im Bund sind auch für Kaiser eine Richtschnur: „Ich gehöre zu den Verfechtern, die gemeint haben, es wäre klug, wenn man für alle öffentlich Bediensteten dieselben Lohnabschlüsse abschließt.“ Mit den am Tisch liegenden Zahlen gebe es eine Verhandlungsbasis, so Kaiser.

Auf Bundesebene kostet der Gehaltsabschluss 375 Millionen Euro. Auf Kärnten habe man das noch nicht umgelegt, so Kaiser. „Nachdem das erst in der Früh verlautbart wurde, haben wir noch keine Berechnungen angestellt. Wir haben gewisse Vorkehrungen im Landesbudget getroffen und eingebucht. Das ist aber nicht jener, der auf Bundesebene herausgekommen ist.“ Im Strategiebericht zum Landeshaushalt ging man von zwei Prozent plus aus.

40.000 Handelsbeschäftigte in Kärnten

Noch keine Einigung gibt es unterdessen nach der mittlerweile dritten Kollektivvertragsrunde im Handel. Sie betrifft in Kärnten 40.000 Beschäftigte, der Großteil davon Frauen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer seien zwar Schritte aufeinander zugegangen. Bei den konkreten Prozentsätzen für den Gehaltsabschluss liege man aber noch weit auseinander, sagt Günther Granegger von der Gewerkschaft der Privatangestellten. Sie fordert ja ein Plus deutlich über der Inflationsrate von zwei Prozent. Am 4. Dezember gibt es eine Betriebsrätekonferenz in Wien, dann wird weiter verhandelt. Ob dann eher der Nikolaus oder der Krampus kommt, sei noch nicht absehbar, so Granegger.

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