Viele Unfälle im ersten Schnee

Der Wintereinbruch in der Nacht auf Dienstag hat in weiten Teilen Kärntens zu schwierigen Straßenverhältnissen geführt. Vor allem auf der Südautobahn gab es Lkw-Unfälle durch Sommerreifen und zu hohe Geschwindigkeit. In der Folge kam es zu Behinderungen und Staus.

Starker Schneefall führte vor allem Dienstagfrüh zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Nach Angaben der Polizei kam es auf der Südautobahn (A2) zu mehreren Verkehrsunfällen, stundenlange Straßensperren waren die Folge. Die Pendler, die von Villach in Richtung Klagenfurt wollten, sahen sich auf einer gesperrten A2 „gefangen“, da drei Lkws zwischen Wernberg und Velden verunfallt waren. Manche Pkws warteten mehr als drei Stunden. Unfallursache war zunächst ein ins Schleudern gekommener Lkw aus der Slowakei, er stieß gegen Betonleitelemente und blieb über beide Fahrbahnen quer stehen.

Nachkommende Lkws wollten am Unfall vorbei

Ein mit seinem Sattelzug nachfahrender 36-jähriger Rumäne wollte beim quer stehenden Lkw über den Pannenstreifen vorbeifahren. Ein hinter dem Rumänen mit seinem Sattelzug nachfahrender 39-jähriger Pole wollte den Rumänen rechts überholen. Auf dem Pannenstreifen war aber für zwei Lkws kein Platz. Der zweite Lenker leitete daher eine Vollbremsung ein. Dabei geriet der Sattelzug ins Schleudern und stieß seitlich gegen den des Rumänen, wodurch dieser gegen die Leitschiene gedrückt wurde. Die drei Schwerfahrzeuge verkeilten sich ineinander und wurden teilweise gegen die Leitschiene und die Böschung gedrückt.

An allen drei Sattelzügen entstand erheblicher Sachschaden, verletzt wurde niemand. Die Südautobahn war in der Zeit von 4.50 Uhr auf der Richtungsfahrbahn Villach - Klagenfurt bis 9.00 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt und wurde dann einspurig über den Pannenstreifen geleitet. Auch die Bundesstraße Richtung Klagenfurt war durch ausweichende Pkws überlastet.

Lkws blockierten Straßen

Die A2 war auch bei Arnoldstein in Richtung Wien gesperrt. Ein mit Bierfässern beladener Lkw geriet ins Schleudern, das Fahrzeug prallte gegen die Mittelleitschiene. Auch hier war eine stundenlange Sperre in Richtung Villach die Folge. Auch am Griffner Berg zwischen Griffen und St. Andrä ging stundenlang nichts mehr.

Die Sperre bei Griffen konnte in der Früh wieder aufgehoben werden, bei Arnoldstein wurde gegen 9.00 Uhr eine Fahrspur wieder geöffnet. Dort hatte ein Lkw mit Anhänger die Fahrbahn blockiert.

Einzelne Lkws ohne Winterreifen unterwegs

Auf der Tauernautobahn bei Weißenstein prallte ein mit Autos beladener Lkw aus Slowenien gegen die Leitschiene und die Böschung. Das Führerhaus wurde aus der Verankerung gerissen und kippt um. Der Lenker musste von der Feuerwehr gerettet werden.

Das Problem war laut Asfinag, dass einzelne Lkws ohne Winterbereifung und viel zu schnell unterwegs waren. Die Fahrtenschreiber der verunfallten Lkws werden jetzt genau ausgewertet. Die Lenker werden gegebenenfalls angezeigt.

Kettenpflicht auf Passstraßen

In weiten Teilen des Landes herrschten tiefwinterliche Fahrverhältnisse. Kettenpflicht herrschte auf dem Loiblpass, auf dem Plöckenpass, auf der Turracher Höhe und auf der Strecke über den Katschberg von Rennweg bis St. Michael im Lungau. Auch höhere Bergstraßen im Gailtal waren nur mit Schneeketten zu bewältigen, ebenso die Straße auf den Falkert im Bezirk Feldkirchen und jene auf das Klippitztörl im Bezirk Wolfsberg.

Der Schneefall ließ im Laufe des Tages nach. Für die nächste Zeit wird zumindest unterhalb von 1.000 bis 1.300 Meter kein Schneefall prognostiziert, sagen die Meteorologen.

Schneepflugfahrer von Unimog überrollt

Ein 53-jähriger Arbeiter wurdeam Dienstagvormittag bei einem Unfall in Althofen (Bezirk St. Veit an der Glan) schwer verletzt. Der Schneepflugfahrer wollte eine verklemmte Schneekette an einem Hinterrad seines Unimogs lösen - dabei legte er sich unter das Fahrzeug. Plötzlich setzte es sich in Bewegung und überrollte den Arbeiter im Hüftbereich. Er wurde ins Klinikum Klagenfurt gebracht.

Bereits Dienstagfrüh war eine 29-jährige Frau bei Eberndorf (Bezirk Völkermarkt) mit ihrem Auto auf der schneeglatten Fahrbahn ins Schleudern geraten. Sie kam von der Straße ab und stürzte sich einmal überschlagend über eine Böschung. Die Lenkerin und ihre im Auto mitgefahrene 32-jährige Schwester wurden dabei verletzt, die Rettung brachte sie ins Unfallkrankenhaus Klagenfurt.