Weiter Regen: Neue Murenabgänge drohen

Nach den verheerenden Unwettern ist die Lage momentan stabil. Betroffene und Einsatzkräfte bleiben aber angespannt. Die Niederschläge erschweren die Aufräumarbeiten, in Oberkärnten drohen neue Murenabgänge.

Der Boden hat sich mit Wasser vollgesogen. Niemand wagt eine Prognose, wie lange das Erdreich an manchen Stellen noch hält. Am Donnerstag wurde in Mörtschach Zivilschutzalarm ausgelöst. Jeder Regentropfen mehr droht in den schwer beschädigten Gebieten neuerlich für Probleme zu sorgen - mehr dazu in Wieder Zivilschutzwarnung im Mölltal (kaernten.ORF.at; 1.11.2018). Momentan sei die Lage in den von den Unwettern betroffenen Gebieten stabil, dennoch bleibt die Lage angespannt, sagte Christian Gamsler, der Koordinator für den Katastrophenschutz im Land Kärnten Freitagfrüh.

Unwetter erschwert Aufräumarbeiten

Christian Debelak/Bundesheer

Lokalaugenschein an der Gailbrücke in Waidegg, wo der Damm gebrochen ist

Koordinator: Die Sättigung ist das Problem

„Über die Nacht habe ich keine weiteren Schäden bekommen. Es hört halt leider nicht zu regnen auf. An sich ist ja nicht so starker Regen angesagt. An einem normalen Tag würde dieser Regen überhaupt kein Problem machen, aber die Sättigung ist halt das Problem, weil es insgesamt schon so viel geregnet hat“, sagte Gamsler.

Etwas aufatmen kann man im Lesachtal, die Regenfälle haben in der Nacht aufgehört. Die Situation hat sich nicht verschärft. Die Gailtalstraße (B 111) ist allerdings weiterhin von Kötschach-Mauthen in Richtung Lesachtal bis zur Landesgrenze für den Verkehr gesperrt. Für die Einsatzkräfte ist die Strecke einspurig befahrbar.

Schäden Unwetter

ORF

Noch immer 150 Haushalte ohne Strom

Allerdings sind noch nicht alle Höfe erreichbar, mindestens zehn Einwohner sind noch von der Außenwelt abgeschnitten, sagte der Bürgermeister von Lesachtal, Hans Windbichler. „Die Straße ist dort teilweise zerstört. An dieser Schadstelle müssen wir mit der Feuerwehr einen Fußweg graben. Bei einigen Ortschaften ist noch nicht ganz klar, wie wir sie erreichen werden. Die sind vorerst nur telefonisch erreichbar.“

Vor allem im Lesachtal, aber auch in Bad Eisenkappel sind noch etwa 150 Haushalte ohne Strom. Am Freitag sind wieder 200 Monteure der Kärnten Netz GmbH im Einsatz. Auch die Feuerwehren sind wieder mit den Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten beschäftigt. Um 11.00 Uhr tagt wieder der Krisenstab des Landes. Die Bundesregierung und das Land versprachen Soforthilfe aus dem Katastrophenfonds. Hochbetrieb herrscht bei den Versicherungen, sie rechnen mit Millionenschäden.

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