Doch Anlaufstelle für Transgender-Jugendliche
Es ist ein schwieriges Thema, Experten zufolge aber ein Faktum: Viele Jugendliche lehnen das eigene Geschlecht als falsch ab. Das kann eine Phase sein, bleibt manchen Mädchen und Burschen aber bis ins Erwachsenalter.
Oft wissen Eltern nicht, was los ist. Die Jugendlichen ziehen sich zurück, sind depressiv und generell stark gefährdet, weshalb es wichtig sei, sie ernst zu nehmen, sagt Gerhard Köfer vom Team Kärnten. Man solle Betroffenen zumindest eine Hilfestellung geben.
Auch Verwaltungskosten werden gedeckt
Das Team Kärnten werde sein Büro zur Verfügung stellen und die Verwaltungskosten der Selbsthilfegruppe „für die erste Zeit“ übernehmen. „Das sind wirklich Leute, die sonst kein Gehör finden“, so Köfer. Damit gemeint ist Edith Walzl. Sie ist als Mutter selbst betroffen und hat vor eineinhalb Jahren begonnen, sich für Transgender-Jugendliche einzusetzen und eine Selbsthilfegruppe gegründet. Mit ihrem Konzept für eine Erstanlaufstelle scheiterte sie beim Land. Umso willkommener ist ihr die Hilfe des Team Kärnten, sagte sie gegenüber dem ORF Kärnten: „Ich hoffe, dass es wirklich gut umgesetzt werden kann. Ich vertraue den Worten, die ich gehört habe.“
Befragung soll Aufschluss über Dunkelziffer geben
In einem zweiten Schritt soll ein - gemeinsam mit der MED-Uni-Wien ausgearbeiteter - Fragebogen im Rahmen eines Pilotprojektes an der WIMO getestet werden. Das Ziel: Klarheit darüber zu erlangen, wie viele Betroffene es in Kärnten wirklich gibt. Walzl sagt, es sei geplant, mit der Erstanlaufstelle die Schulaustestung - auch mit Zustimmung des Landesschulrates - auf Kärnten auszuweiten: „So kann man die jungen Leute sehr gut auffangen.“ Die Erstanlaufestelle „Insieme“ soll demnächst eröffnet werden.
Link:
- Keine Anlaufstelle für Transgender-Kinder (kaernten.ORF.at;30.9.18)