13 Millionen Euro für Sozialpaket

In der Regierungssitzung ist am Montag ein Sozialpaket eingebracht worden. Insgesamt sind 13 Mio. Euro vorgesehen, den Löwenanteil bekommen die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärnten (AVS) und ihre diversen Angebote.

Rund 5,5 Millionen Euro betrage das beschlossene Fördervolumen für die AVS. Die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens biete im Auftrag des Landes eine Reihe von sozialen Diensten bzw. von ambulanten Diensten primär für Kinder und Jugendlichen an, so Soziallandesrätin Beate Prettner (SPÖ). So erhalte die AVS für ihre therapeutischen Ambulanzen einen Betriebszuschuss von 1,25 Millionen Euro.

Von Physio- bis Ergotherapie

Prettner sagte dazu: „Diese Ambulanzen dienen der Früherfassung, Therapie und Beratung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen und Entwicklungsstörungen. Miteinbezogen werden Eltern bzw. Einrichtungen wie Förderkindergärten, Sonderschulen und Heime. Die Physiotherapeutischen Ambulanzen hätten ihren Sitz in den Bezirkshauptstädten. Das Leistungsangebot umfasse Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie.

Die Kinder werden durch das Eltern-Kind-Zentrum am Klinikum Klagenfurt zugewiesen oder auch über die Abteilung für Kinder und Jugendneuropsychiatrie am Klinikum Klagenfurt, die Kinderabteilung des LKH Villach sowie durch niedergelassene Fach- und praktische Ärzte. „Im Vorjahr wurden 1.600 Kinder und Jugendliche behandelt, sie haben knapp 19.000 Therapien erhalten“, sagte Prettner. 44 Mitarbeiter würden im Einsatz stehen.

Schwerpunkt Prävention

1,4 Millionen Euro erhalte die AVS als Betriebszuschuss für den Psychologisch-Psychotherapeutischen Dienst für Kinder, Jugendliche und Familien. „Der Schwerpunkt liegt auch hier im Bereich der Prävention. Es wird versucht, Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen, psychischen Problemen, interaktiven Störungen und anderen Symptomformen möglichst früh zu erfassen und eine entsprechende Psychotherapie, psychologische Behandlung oder psychologische Beratung einzuleiten. Aber auch Eltern und Familien wird in Einzel-, Paar- und Familientherapien bzw. -beratungen möglichst rasch geholfen, um eine Ausweitung der Probleme zu verhindern“, erklärte die Sozialreferentin. Pro Jahr würden rund 3.200 Klienten von diesem Sozialservice profitieren.

Für das Mutter-Kind-Wohnen „Aufwind“ der AVS würden 448.000 Euro fließen – zuletzt seien 16 Frauen mit ihren 24 Kindern betreut worden, das entspreche in Summe 8.000 Verpflegstagen. Das „Betreute Wohnen“ ziele ab auf schwangere Frauen und Müttern in Krisensituationen wie zum Beispiel psychische Krisen, totale Überforderung, fehlender familiärer Halt, Schulden, drohende Wohnungslosigkeit etc. „Beim ‚Betreuten Wohnen‘ geht es nicht nur darum, den Betroffenen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen, sondern sie psychologisch so zu unterstützen, dass sie ihre Krisen bewältigen können und neue Lebensperspektiven entwickeln“, betonte Prettner.

Erholungswochen für Kinder und Jugendliche

Auch im nächsten Jahr würden die Kinder- und Jugenderholungsaktionen durchgeführt, so Prettner. Dafür gebe es 325.000 Euro seitens der Sozialabteilung des Landes. 320 gesundheitlich gefährdeten oder sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 13 Jahren werde ein Erholungsaufenthalt am Meer oder in den Bergen geboten.

Mit knapp zwei Millionen Euro werde die Ambulante Erziehungshilfe der AVS gefördert. „Das ist eine Einrichtung, die behinderten Kindern und deren Eltern Hilfe anbietet. Das Spektrum der Betreuungs- und Förderleistungen reicht von der Frühförderung beeinträchtigter Kinder über verschiedene Förderungsformen im Kindergartenbereich und außerschulische Betreuung durch die ambulante Lernförderung bis zur Nachbetreuung und Unterstützung jugendlicher Behinderter in Institutionen und zu Hause. Mehr als 4.000 Kinder werden damit jedes Jahr gezielt unterstützt und gefördert“, betonte Prettner.

Förderungen für Jugendverein

Darüber hinaus sei dem Verein „KRAFTWERK“ eine Förderung von rund 505.000 Euro zugesichert worden. „Der Verein ist in der mobilen Jugendarbeit tätig – und zwar mit aspHALT in Wolfsberg, mit MYLIFE in Feldkirchen, mit Streetwork in Villach und JUNIQUE in Spittal“, so Prettner.

Eine neue Vereinbarung für die Jahre 2018 bis 2020 sei mit dem SOS Kinderdorf Moosburg bezüglich (Krisen)Pflegeeltern abgeschlossen worden. „Damit wird es ermöglicht, noch heuer die Anzahl der Pflegeeltern auf 120 zu erhöhen und die geplante Aufstockung auf acht Krisenpflegeeltern zu realisieren. Bis zum Jahr 2020 kann das SOS-Kinderdorf zusätzlich zwölf Pflegeelternplätze besetzen, womit wir dann über 132 Pflegeplätze verfügen“, freute sich Prettner. Der Förderbetrag betrage für heuer 702.000 Euro. Für 2019 und 2020 werde die Fördersumme um die kollektivvertragliche Valorisierung erhöht.

Darlehen für Alten- und Pflegeheime

Fünf Millionen Euro stellt das Land Kärnten Alten- und Pflegeheimen als Darlehen zur Verfügung. Diese fünf Millionen Euro sollten Heimbetreibern Anreize bieten, um die baulichen Standards in ihren Einrichtungen zu heben und erforderliche Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. „Es gibt Einrichtungen, die vor Inkrafttreten der Kärntner Heimverordnung im Jahr 2005 bewilligt wurden. Das bedeutet, dass es da und dort vor allem bezüglich Zimmergröße und Sanitäreinrichtungen noch Aufholbedarf gibt. Wir wollen eine zügige ‚Nachrüstung‘ bzw. entsprechende Sanierungsmaßnahmen mit diesem Darlehen unterstützen“, sagte Prettner. Das Darlehen werde mit einer garantierten Niedrigverzinsung von 0,5 Prozent gewährt.

885.000 Euro für Schuldnerberatung

Es gibt auch einen Betriebszuschuss für die Bevorrechtete Schuldnerberatung Kärnten. Der Verein werde mit 885.000 Euro unterstützt, um acht Prozent mehr als im Vorjahr. Aus den Eckdaten der Schuldnerberatung Kärnten gehe ein beachtliches Plus bei den Erstgesprächen, also bei den neuen Fällen, hervor. Im Vorjahr sei die Zahl der neuen Fälle um 10,1 Prozent von 782 auf 861 gestiegen. Auch für heuer werde mit einer deutlichen Steigerung der Privatinsolvenzen gerechnet, da bereits bis September 444 Insolvenzeröffnungen zu verzeichnen seien, eine Steigerung von 13 Prozent gegenüber 2017.

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Außerdem wurde in der Regierungssitzung eine Obergrenze und zeitliche Befristung für Managergehälter beschlossen. Derzeit verdienen zwei Landesbeamte mehr als der Landeshauptmann. Mehr dazu in: Obergrenze für Gehälter von Landesmanagern