Ab 1. Jänner Rauchen unter 18 verboten

591.146 Unterstützungserklärungen gibt es bereits, am 1. Oktober startet das Volksbegehren „Don’t smoke“. Nichtrauchen in Lokalen wäre laut Gesundheitsreferentin eine gesundheitspräventive Maßnahme. Ab 1. Jänner ist das Rauchen unter 18 verboten.

Am Mittwoch informierten Ärzte und Vertreter verschiedenster Institutionen über Zahlen und Fakten zum Rauchen. In Kärnten sterben pro Tag zwei Menschen an der Folge von Rauchen, sei es passiv oder aktiv. Nicht nur Krebs wurde von SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner als Todesursache genannt, sondern auch Herz- Kreislauferkrankungen. Rund ein Viertel der Kärntner Jugendlichen raucht, vor allem bei den Mädchen steige die Anzahl, so Prettner.

Sie bezeichnet Rauchen als Einstiegsdroge: „Deshalb mach aich darauf aufmerksam, dass das Nichtrauchen in Lokalen eine gesundheitspräventive Maßnahme ist und nicht nur freie Willensäußerung.“ In einer gemeinsamen Kampagne, die bis Mitte Oktober laufen wird, soll in Kärnten gemeinsam mit Wirten auf die Schäden durch das Rauchen aufmerksam gemacht werden.

Rauchen Volksbegehren startet

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Jeden Tag sterben in Kärnten zwei Menschen an den Folgen des Rauchens

Rauchverbot unter 18 Jahren

Laut einer aktuellen Studie würden sich durch Nichtrauchen 650 Millionen bis eine Milliarde Euro pro Jahr einsparen lassen. In der Regierungssitzung am Dienstag wurde auch der Beschluss gefasst, in Kärnten das legale Alter zum Rauchen von 16 auf 18 Jahre anzuheben, so Prettner. Die Regelung muss noch vom Landtag beschlossen werden. Sie sehe dies hier als Prävention und nicht Bestrafung für die Jugendlichen. Alle Länder, die das bereits umsetzten, hätten weniger rauchende Jugendliche. Gelten soll das Gesetz ab 1. Jänner 2019.

Ärztekammerpräsidentin Petra Preiss ist als Herzchirurgin selber täglich mit den gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens konfrontiert: „Das ist ein Aspekt, den Ärzte schwer ihren Patienten vermitteln können, wenn nicht eine gesamte Gesellschaft dahinter steht. Es geht nicht um Stigmatisierung.“ Ärztekammer und Gesundheitsreferentin sprechen sich gemeinsam für ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie aus, wie es das Don’t smoke Volksbegehren vorsieht. Preiss sagte, es brauche eine Gesetzeslage, die eindeutig ist. „Wir haben ein Zurückrudern von einem Standard der endlich Europaniveau hätte erreichen sollen, auf ein Niveau, das nicht akzeptabel ist.“

Rauchen Volksbegehren startet

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Ärztekammer und Lands sprechen sich für ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie aus

Rauchen begünstigt viele Krebsarten

In Kärnten greift derzeit jeder vierte Jugendliche zur Zigarette. Mediziner warnen: Die Auswirkungen seien bei jungen Menschen doppelt so stark wie bei Erwachsenen - und fast jede Krebserkrankung könne durch Rauchen ausgelöst werden, sagte Wolfgang Rauter, der Primarius der Strahlentherapie am Klinikum Klagenfurt. „Bekannt sind Lungenkrebs und Kehlkopfkrebs. Aber es gibt eine ganze Reihe von Krebserkrankungen, bei denen der Nikotinmissbrauch entscheidend mitspielt. Ich nenne da nur den Blasen- den Magen- und den Speiseröhrenkrebs.“

Rauchen Volksbegehren startet

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An Schulen, wie an der WI’MO Klagenfurt, gilt ein absolutes Rauchverbot

32.000 Kärntner unterzeichneten bereits im Vorfeld eine Unterstützungserklärung zum Volksbegehren, sie brauchen nicht noch einmal zu unterschreiben. Ab 1. Oktober können alle, die noch mitmachen wollen, das Volksbegehren per Handysignatur, Bürgerkarte oder in Gemeindeämtern unterzeichnen.

Absolutes Rauchverbot an allen Schulen

An Schulen gilt seit gut zwei Wochen ein absolutes Rauchverbot auf dem gesamten Gelände. Volle Aschenbecher sucht man an der Schule für Wirtschaft und Mode (WI’MO) in Klagenfurt vergeblich. Für die 680 Schüler gilt genauso wie für die Lehrer ein absolutes Rauchverbot am gesamten Gelände. Der ehemalige Raucherhof bleibt am Vormittag leer, nicht nur wegen der niedrigen Temperaturen.

Rauchen Volksbegehren startet

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Keine Raucher mehr am ehemaligen Raucherhof der WI’MO

„Haltung der Schüler hat sich verändert“

Schulsprecherin Anna Plaimer sagte, die Haltung der Schüler habe sich verändert. „Viele sagen, OK, dann rauche ich halt am Vormittag während des Unterrichts nicht. Das habe ich in meiner eigenen Klasse miterlebt.“

Noch vor fünf Jahren habe es vor der Schule noch ganz anders ausgesehen, sagte WI’MO-Direktor Hermann Wilhelmer. „Ich stelle fest, dass es da wirklich einen Kulturwandel gegeben hat.“ Freilich, wer unbedingt rauchen will, der findet nach wie vor ein Schlupfloch, auch wenn das Verlassen des Schulareals während der Unterrichtszeit verboten ist.

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