Keine Angst vor Naturschutz

Mit Hilfe von EU und Land hat ein Landwirt aus Kappel am Krappfeld ein Europa-Schutzzentrum errichtet. Er will dort - vor allem bei jüngeren Besuchern - ein Bewusstsein dafür schaffen, dass sie keine Angst vor Naturschutz haben müssen.

Mit dem europaweiten Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ sollen natürliche Lebensräume, Tiere und Pflanzen erhalten werden. Die Bauern in diesen Gebieten dürfen nur unter Auflagen wirtschaften, was immer wieder für Widerstand vonseiten der Landwirtschaftskammer sorgt, wenn es um neue Natura 2000 Gebiete geht.

Hannes Löschenkohl ist seit jeher überzeugter Biobauer. Er lebt mit der Natur, weil der Mensch ja nur in einer gesunden Umwelt überleben kann, betont er. Er will in seinem Europaschutzzentrum Kindern zeigen, wie vielfältig die Natur ist und wie sehr sie geschützt werden muss.

Europaschutzzentrum Krappfeld

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Das große Biotop bietet unzähligen Insekten einen Lebensraum - ein Paradies auch für Bienen, denen die Heilpflanzen genauso gut tun, wie uns Menschen.

Europaschutzzentrum Krappfeld

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Wie man der Umwelt helfen kann

So gibt es für die jungen Besucher viel zu lernen und entdecken. Schülerin Laura Kurz: „Wir haben gelernt, dass man der Umwelt helfen muss, weil manche Tiere vom Aussterben bedroht sind.“

Löschenkohl erklärt den Kindern, dass zum Beispiel auch ein von einem Blitz getroffener Baum wichtig für die Tierwelt ist, da kleine Insekten und Ameisen im Stamm Schutz finden und Vögel in der Baumkrone wohnen.

Europaschutzzentrum Krappfeld

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Die Kinder sind sichtlich fasziniert.

Europaschutzzentrum Krappfeld

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„Nachhaltiges Denken soll selbstverständnlich sein“

Für Hannes Löschenkohl ist ein Natura 2000- Gebiet keine Einschränkung. Es gibt Bioobst, Gemüse und Fleisch aus eigener Produktion, die das Gebiet nicht nachhaltig beschädigen darf. Das müsse für jeden Landwirt selbstverständlich sein, ist Löschenkohl überzeugt.

Deshalb lädt er auch alle Bauern ein, sich im Europaschutzzentrum in Kappel am Krappfeld selbst ein Bild zu machen: „Man sollte damit aufhören, dass es eine Enteignung ist, was es nicht ist. Ich lade jeden Bauern dazu ein, hierher zu kommen, um sich das selbst anzuschauen und mit unseren zwölf Bauern zu diskutieren, welche Nachteile sie haben. Sie werden draufkommen, dass sie keine Nachteile, sondern nur viele Vorteile haben.“

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Kinder sollen Botschafter werden

Man müsse keine Angst haben davor, das zu schützen, wovon man lebe, ist Löschenkohl überzeugt. Die Kinder sollen nicht nur selbst einen Eindruck bekommen, sondern das Wissen über die Natur nach Hause zu ihren Eltern tragen. Das neue Europaschutzzentrum wurde am 27. September eröffnet.