Werbung bei Schulen streng geregelt

Mit dem neuen Schuljahr beginnt für viele Firmen auch das Werben um die Kaufkraft der Eltern. Umgekehrt suchen die Schulen gezielt nach Sponsorpartner, um Veranstaltungen zu finanzieren. Werbung an und mit Schulen ist aber genau geregelt.

Experten aus der Bildungs- und Werbebranche sind sich einig, dass die Kinder und Jugendlichen an den Kärntner Schulen einen großer Werbemarkt bilden. Was Firmen an Schulen bewerben dürfen und was nicht, ist genau geregelt. Bildungsdirektor Robert Klinglmair sagte, dass alle Dinge, für die keine Bewusstseinsbildung an den Schulen stattfindet, oder die werbungstechnisch kritisch sind, vorher aussortiert würden. „Das ist der Beitrag, den wir leisten können. Strikt verboten ist zum Beispiel die Werbung für politische Parteien, Alkohol und Nikotin.“

Kritische Werbung für Maturareisen

Bei Maturareisen habe es sich eingebürgert, dass gewisse Anbieter versucht haben, in den Schulen Werbung zu machen. „Das ist zwar keine unmittelbare Werbung für Alkohol und Nikotin, aber mit Reisen, die quasi zum Konsum dieser Produkte auffordern“, sagte Klinglmair.

Die Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe und Höhere gewerbliche Bundeslehranstalt (WiMo) in Klagenfurt besuchen rund 800 Schüler. Auch hier wird auf das Thema Werbung streng geschaut, sagte Direktor Hermann Wilhelmer. „Wir haben einen Jahresbericht, in dem Inserate geschaltet werden. Wir haben eine Festschrift, wo Betriebe ihre Inserate platziert haben. Diese Ebene ist rechtlich auch abgedeckt und das passt. Was wir nicht wollen ist, dass Leute herein kommen, ohne dass es die Schule weiß, und in Klassen gehen, um zu werben.“ Eine sehr gute Unterstützung gebe es über die EU, sagte Wilhelmer. „Über das Erasmus+ Programm können wir seit zehn Jahren 50 bis 70 Schüler für drei Monate für ein Praktikum ins Ausland schicken.“

Firmen bereit, viel Projekte zu fördern

Umgekehrt ist für die Schulen Sponsoring von Veranstaltungen sehr wichtig. Oft gelingt das im sportlichen Bereich, wie bei der Fußball- oder Volleyball-Schülerliga. Werbefachgruppenobmann Volkmar Fussi sagte, da sei es durchaus auch erlaubt, dass eine Fußballmannschaft in Dressen des Sponsors spielt. „Vielfach sind es aber auch längere Projekte, die hier gefördert werden. Viele Firmen sind bereit, Schulen die Durchführung dieser Projekte zu ermöglichen.“

Grundsätzlich sei die Schule als Werbemarkt immer noch sehr interessant. Um die Schüler direkt zu erreichen, müsse man aber nicht mehr direkt in die Schule gehen, das gehe mittlerweile über die sozialen Medien viel einfacher und schneller, sagte Fussi.