VCÖ rät dringend von „Elterntaxis“ ab
Jedes dritte Kind in Kärnten wird von Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Zwei Drittel der Sechs- bis Vierzehnjährigen kommt selbstständig zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zum Unterricht.
ORF
Chaos vor Schulen vorprogrammiert
Dass Eltern ihre Kinder bis vor die Schule kutschieren, führe vor manchen Schulen regelmäßig zum Chaos. „Wenn innerhalb kurzer Zeit 20, 30 oder gar 40 Autos direkt vor die Schule fahren, kommt es zu einem regelrechten Verkehrschaos. Das führt zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen vor der Schule“, so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Zudem sorgten die Abgase der Autos direkt vor der Schule für schlechte Luft.
Diese Eltern täten auch ihren Kindern nichts Gutes, so Christian Gratzer vom VCÖ. Denn der Schulweg bringe den Kindern Bewegung und damit Fitness. Es sei aber auch aus Gründen der Verkehrssicherheit wichtig, dass Kindern die Möglichkeit geboten werde, den Schulweg alleine zu bewältigen.
„Verkehrssicherheit am Schulweg deutlich höher“
„Einfach deshalb weil die Verkehrssicherheit am Schulweg deutlich sicherer ist, als in der Freizeit“, so Gratzer, „und die Kinder die Möglichkeit haben, in einem relativ gesicherten Umfeld Kompetenz für das sichere Verhalten im Straßenverkehr zu lernen, was ihnen auch in der Freizeit zu Gute kommt.“
Der Schulweg sei auch wichtig, um mit Freunden zu reden und Kommunikation zu erlernen. Allerdings, so Gratzer, müsse der öffentliche Verkehr so gut ausgebaut sein, dass auch Kinder aus Randregionen mit guten Bus- oder Bahnverbindungen zu Schule gelangen könnten. Hier gebe es noch verbreitet Aufholbedarf, heißt es vom VCÖ-Experten: „Eine Möglichkeit ist es, dass ein Teil von Verkehrsstrafen zweckgewidmet wird“.
VCÖ tritt für Verkehrsberuhigtes Schulumfeld ein
Der VCÖ tritt für ein verkehrsberuhigtes Schulumfeld ein. In Südtirol bewähre sich seit vielen Jahren das Konzept der Schulstraße, das seit letztem Schuljahr auch in der Stadt Salzburg vor sechs Volksschulen umgesetzt wurde. Dabei wird etwa eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn die Straße vor der Schule gesperrt. Dadurch habe sich die Situation für die Kinder deutlich verbessert.
Geeignet sei das Konzept der Schulstraße vor allem für Schulen, die an Nebenstraßen liegen, betont der VCÖ. Auch Halteverbote im Schulumfeld trügen zur verbesserten Verkehrssituation bei.
Pedibus als Alternative
Wichtig sei zudem, dass Gemeinden und Städte in der Verkehrsplanung darauf achten, dass es im Ort gute und sichere Geh- und Radverbindungen gibt. Auch der so genannte Pedibus trage dazu bei, dass mehr Kinder zu Fuß zur Schule kommen. Beim Pedibus gehen Kinder gemeinsam zu Fuß zur Schule, entweder in Begleitung von älteren Schülerinnen und Schüler oder von Erwachsenen.