Apothekeneinbrüche führen in Suchtgiftszene

Drei Männer haben innerhalb von wenigen Tagen in eine Völkermarkter Apotheke eingebrochen um Medikamente zu stehlen. Sie konnten durch die Kriminalpolizei ausgeforscht werden. Der Großteil der Beute wurde auf dem Dachboden eines Hauses sichergestellt.

Drei Männer haben am vergangenen Wochenende in Völkermarkt gleich vier Mal in eine Apotheke eingebrochen um Medikamente zu stehlen. Nach umfassenden kriminalpolizeilichen Ermittlungen konnte zunächst ein 20jähriger Mann aus Völkermarkt als einer der Täter ausgeforscht und überführt werden. In der Apotheke brach er den Suchtmittelschrank gewaltsam auf und stahl daraus eine vorerst unbekannte Menge an Suchtmittel-Ersatzstoffen. Weiters öffnete er die Kassenlade und stahl daraus Bargeld in der Höhe von rund 400 Euro.

In der gleichen Nacht drang er nochmals gemeinsam mit einem 25jährigen Völkermarkter in die Apotheke ein. Wieder wurden Suchtmittel-Ersatzstoffe und Medikamente gestohlen. Darauf teilte einer der Täter seinem Freund, einem 27jährigen Mann aus Kühnsdorf mit, dass er in die Apotheke eingebrochen sei und dort noch einiges zu holen sei. Deshalb drang der 27-Jährige in der Nacht zum Sonntag zunächst alleine in die Apotheke ein und stahl ebenfalls Suchtmittel-Ersatzstoffe und Medikamente. Noch in derselben Nacht drangen beide nochmals gemeinsam in die Apotheke ein und stahlen Suchtmittel-Ersatzstoffe und Medikamente.

Bei Verhaftung Polizisten attackiert

Aufgrund des gestohlenen Diebsgutes wurden die polizeilichen Ermittlungen im Suchtgift-Milieu geführt. Bei der Überprüfung des Kühnsdorfers versuchte er sich der Kontrolle zu entziehen und flüchtete. Im Zuge seiner Festnahme leistete er Widerstand gegen die Staatsgewalt und versuchte einen Polizeibeamten durch Fußtritte zu verletzen.

Im Zuge von Hausdurchsuchungen konnte der überwiegende Teil des Diebsgutes auf einem Dachboden versteckt aufgefunden und sichergestellt werden. Der Kühnsdorfer wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert. Die beiden anderen Täter wurden auf freiem Fuß angezeigt.

Zusammenhang mit Todesfall wird geprüft

Laut Karl Schnitzer, Leiter der Suchtgiftgruppe im Landeskriminalamt, versuchen die Ermittler nun auch zu klären, ob der Tod des 17-jährigen in Griffen mit den gestohlenen Suchtgiftersatzstoffen in Völkermarkt in Zusammenhang steht - mehr dazu in 17-Jähriger in Griffen stirbt an Drogen.

Der 17 Jährige war nicht im Drogenersatzprogramm und hat das Substitutionsmittel Methadon, das sich in seinem tödlichen Drogencocktail befunden hat, also nicht auf legalem Weg erworben. Neben dem Apothekeneinbruch besteht auch die Möglichkeit, „dass dieses Methadon auf dem Schwarzmarkt von Personen vertrieben wird, die im Programm stehen und mehrere Rationen für einen längeren Zeitraum mitbekommen. Da kann es schon vorkommen, dass ein gewisser Teil, der ihnen verschriebenen Medikamente auf dem Schwarzmarkt verkauft wird“, so Schnitzer. Ob der Drogentod des 17-jährigen auch mit dem nur Stunden zuvor verstorbenen 24-jährigen Völkermarkter zusammenhängt, werde ebenso geprüft.