Hühner als Demenz-Therapietiere
Esmiralda, Josefine und Agatha sind federfüßige Zwerghühner und müssen als Therapietiere vor allem das tun, was sie ohnehin machen: Picken und Fressen. Ihr Trainer ist Martin Sadounik: „Sie sind intelligente Tiere, einfühlsam, haben einen sechsten Sinn, behaupte ich. Sie können mit den Leuten gut interagieren.“ Wenn man etwas Verständnis für das Training habe, könne man ihnen Tricks beibringen, die zur Unterhaltung beitragen. Seit sechs Jahren schon werden Hühner in dem Seniorenheim eingesetzt.
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Erinnerungen an frühere Zeiten
Viele der alten Menschen lebten früher auf einem Bauernhof oder hatten Kontakt mit Hühnern und so sind diese Tiere etwas Bekanntes, sagt Pflegedienstleisterin Andrea Urban: „Die Therapie mit Tieren, vor allem mit den Hühnern, ist wichtig für die Aktivierung der Menschen mit Demenzerkrankungen. Sie brauchen es für das Wohlbefinden und die Lebensqualität.“ Bei Menschen untereinander könne es zu Aggressionen kommen, so Urban, aber zwischen Menschen und Tieren komme das nicht vor.
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Bei der Therapie beruht alles auf Freiwilligkeit, wer will, macht mit und das gilt sowohl für die Heimbewohner als auch für die Hühner. Tiertrainer Sadounik sagte, er arbeite vor allem mit positiver Verstärkung, denn mit Druck sei bei Hühnern gar nichts zu erreichen. Mit Futter könne man einiges bewegen.
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Arbeiten mit Hühnern leichter
Gearbeitet wird nur mit weiblichen Tieren, so Sadounik: „Sie bringen von Natur aus mehr Elan und Intelligenz mit. Wir haben auch einen gut trainierten Hahn, den Balthasar. Er ist aber etwas bequemer und laxer. Er folgt mehr seinen natürlichen Aufgaben wie auf seine Frauen aufzupassen und gut auszuschauen.“