Zahnreinigung und Therapien: GKK zahlt mehr

Die Mundhygiene beim Zahnarzt ist künftig für Jugendliche von zehn bis 18 Jahre einmal im Jahr gratis. Außerdem bezahlt die Kärntner Gebietskrankenkasse im Rahmen der Harmonisierung künftig mehr für Physio-, Ergo- und Psychotherapie.

Die Leistungen der Gebietskrankenkassen in allen Bundesländern wurden kürzlich harmonisiert, damit bundesweit alle Versicherten die gleichen Leistungen bekommen. Und davon würden die Kärntner Versicherten deutlich profitieren, sagte der Kärntner GKK-Direktor Johann Lintner: „Die Zuschüsse der GKK werden um rund ein Drittel erhöht – von 21,80 auf 28 Euro. Das ist eine wesentliche Verbesserung.“

Neu ab 1. Juli 2018 ist unter anderem, dass die Mundhygiene für Jugendliche einmal im Jahr bezahlt wird, damit soll Karies bei den Jugendlichen vermieden werden. Derzeit hat jeder zweite österreichische Jugendliche Karies, dieser Prozentsatz soll deutlich sinken. Vorbild sind Länder wie Schweden oder Finnland, dort haben nur zehn Prozent der jugendlichen Karies.

Neue Kassenärzte gesucht

Außerdem wird mehr Geld für Leistungen in der Physiotherapie, der Ergotherapie, der Logopädie und auch der Psychotherapie bezahlt. Die Versorgung mit Logopäden ist laut Krankenkasse in Kärnten ausreichend, gearbeitet werde an einem Vertrag mit Ergotherapeuten, ebenfalls an der psychotherapeutischen Versorgung für Kinder und Jugendliche. Größte Herausforderung sei die psychiatrische Versorgung in Kärnten, sagte GKK-Direktor Lintner. Hier gebe es eine Unterversorgung, weil es nur wenige Fachärzte für Psychiatrie gibt.

Mehr Rückerstattung bei Wahlarzt-Besuch

Die erhöhten Leistungen bei Zahnreinigung und für Therapien kosten die Kärntner GKK acht Millionen Euro im Jahr, dafür wurden bereits Rücklagen gebildet. Ein nächster Schritt der Harmonisierung werde in Kärnten die Angleichung jener Beträge sein, die Patienten für den Besuch beim Wahlarzt zurückbekommen. Die Sätze sind bisher in Kärnten relativ niedrig, bedingt durch die bisher schlechten Wirtschaftsdaten.

Ziel ist laut Lintner auch, die Wartezeiten bei Kassenärzten durch mehr Vertragsärzte zu verkürzen. Volle Wartezimmer sollen in Zukunft kein Grund mehr für die Patienten sein, zu einem Wahlarzt zu wechseln.