Neue Landesalarm- und Warnzentrale

Die Landesregierung hat am Dienstag 9,1 Mio. Euro für die neue Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) beschlossen, ebenso wie die Zahlung der laufenden jährlichen Kosten von 400.000 Euro. Die kärntenweit acht Bezirksalarm- und Warnzentralen bleiben.

Katastrophenschutzlandesrat Daniel Fellner sagte am Dienstag, dass bis jetzt noch an drei in sich geschlossenen Stellen Notrufe eingehen – nämlich in der LAWZ, in der Berufsfeuerwehr Klagenfurt und der Hauptfeuerwache Villach. „Die Daten dieser drei Stellen werden nun miteinander gespiegelt. Alle Stellen können sich also gegenseitig rasch bei Starklastfällen aushelfen, oder wenn es in einer Stelle zu Ausfällen kommen sollte“, sagte Fellner.

LAWZ Landesalarm und Warnzentrale alt

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Die Arbeitsplätze mussten wegen der Bauarbeiten bereits übersiedeln

Außerdem sei nun die automatische Auslösung der landesweiten Zivilschutz-Alarmierung möglich. In den Bezirkszentralen seien Laptop-Lösungen geplant, die für zusätzliche Flexibilität sorgen sollen. Alle Stellen verfügen über Notstromversorgung.

„Optimale Variante gewählt“

Man habe laut Fellner vier mögliche Varianten ausgearbeitet und geprüft. Die, die nun umgesetzt werde, sei laut Experten optimal. Sie ermögliche die automatische Auslösung der landesweiten Zivilschutz-Alarmierung für die Bevölkerung bei einer drohenden Gefahr. „Das war bisher nicht machbar, da die Berufsfeuerwehr Klagenfurt mit ihrer eigenen Leitstelle bis dato nicht angeschlossen ist und die Auslösung derzeit extra händisch dazu geschaltet werden muss.“

Offen ist noch, wann der digitale Blaufunkt kommt, es seien 22 Mio. Euro dafür reserviert, derzeit läuft ein Prüfverfahren.

Bauarbeiten bereits begonnen

Die Bauarbeiten für die neue Superzentrale laufen bereits. Die Arbeitsräumlichkeiten wurden vom Erdgeschoß in den Keller verlegt. Die alten Räumlichkeiten werden abgerissen, die neuen sollen im September fertiggestellt sein. Das Einsatzleitsystem zwischen Klagenfurt und Villach soll noch heuer in Betrieb gehen, im kommenden Jahr soll das gesamte Projekt fertiggestellt sein. Kürzlich kritisierte der Landesrechnungshof, dass Sanierung und Neubau zu langsam vorangehen.

Der störungsfreie Betrieb sei dann wegen veralteter Technik und auslaufender Verträge nicht mehr gesichert – mehr dazu in Neue Warnzentrale: Rechnungshof schlägt Alarm. Zuletzt wurde die Landes-Alarm und Warnzentrale 2001 erneuert. Eine Sanierung sei deswegen dringend nötig geworden, sagte Fellner.

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Die Technik ist bereits veraltet

Bis zu 60 Einsatze an normalen Tagen

An einem durchschnittlichen Tag wickelt die LAWZ Kärnten ca. 50 bis 60 Einsätze ab. Inklusive der sonstigen Anrufe wie diverse Auskünfte, Anfragen und Meldung von Tätigkeiten sind es rund 180 Telefongespräche (Notrufe, sonstige Anrufe, Verständigungen) und 130 Funkgespräche (Alarmdurchsagen, Abmeldungen, Rückmeldungen). An Spitzentagen, wie beim starken Schneefall am 27. April 2016, bei dem große Teile Kärntens betroffen waren, gab es von den späten Vormittagsstunden bis gegen Mitternacht insgesamt an die 700 Einsätze.

Betroffen waren am stärksten die Bezirke Klagenfurt-Land und Klagenfurt-Stadt sowie Völkermarkt. An diesem Tag wurden mehr als 2.300 Gespräche auf Telefon und Funk in der LAWZ geführt (Funk und Telefon), die Zentrale war bis in die späten Nachtstunden mit bis zu sechs Mitarbeitern besetzt.

FPÖ: Langjährige Forderung

Für die FPÖ wird nun einer langjährigen Forderung nachgekommen und die Bezirkszentralen erhalten. Nur damit können in Katastrophenfällen auch in allen Bezirken und ländlichen Regionen die nötigen Einsätze erfolgen, so FPÖ-Obmann Gernot Darmann. Der versprochene Digitalfunk warte noch auf seine Umsetzung.