Pharma Merck investiert 1,2 Mio. Euro

Das Pharmaunternehmen Merck baut seinen Standort in Spittal/Drau aus. Am Donnerstag wurde ein neues Forschungs- und Innovationszentrum eröffnet. 1,2 Mio. Euro werden investiert, 700.000 Euro sind Förderungen.

In den nächsten Monaten soll die Konzernsparte, zu der das Werk in Spittal/Drau zählt, einen neuen Eigentümer bekommen. Auf den Standort Spittal und die 430 Mitarbeiter dort soll das keine Auswirkungen haben. Es gab am Donnerstag dazu auch keinen Kommentar bei der anberaumten Pressekonferenz. Schließlich zeigten sich die anwesenden Konzernvertreter aber doch aufgeschlossen, was Zukunftsfragen angeht. Es wurde betont, dass der Merck-Standort in Spittal wachsen solle. Erst vor acht Monaten seien 50 Arbeitsplätze geschaffen und die Kapazität um ein Drittel erhöht worden.

Produktentwicklung bisher in „Besenkammerl“

Die Produktentwicklung sei aber bisher quasi in der Besenkammer vonstatten gegangen, sagte Geschäftsführer Klaus Raunegger. Mit dem neuen Forschungszentrum soll sich das ändern. Acht international rekrutierte Mitarbeiter werden neben neuen Rezepturen und Produkten auch bessere Verpackungen und smarte Lösungen für Kunden entwickeln: „Mit diesen acht Mitarbeitern haben wir ein jährliches Projektbudget von einer Mio. Euro. Dass das in einer Besenkammer ohne Fenster nicht mehr möglich ist, sondern dass man dem ein professionelles Umfeld geben muss, war eine Frage der Zeit.“

Bekenntnis zum Standort Spittal

Das neue Forschungszentrum sei international eng verzahnt, etwa mit einem Forschungsnetzwerk in Mumbai (Indien). Es ebnet Merck Spittal den Weg von der reinen Produktionsstätte hin zum Forschungsstandort. Doch was bedeutet die Weiterentwicklung des Standorts in Hinblick auf den bevorstehenden Verkauf? Dazu sagte Pressesprecher Andreas Gabriel, das sei ein klares Bekenntnis zum Standort.

Ein potenzieller Käufer sei ja nur an einem interessanten Portfolio interessiert, das weiter am Markt existieren müsse. Das sei seine Erwartung. Spittal sei der wichtigst und größte Standort von Consumer Health weltweit. Darunter versteht man nicht verschreibungspflichtige Medikamente. Im Jahr werden zwei Milliarden Tabletten und 700 Tonnen Cremes und Salben produziert. Merck liefert in 95 Länder.

Eine Verlagerung der Produktion in ein Billiglohnland sei finanziell auch nicht rentabel, weil die Effizienzgewinne in Spittal höher lägen, als die Lohnkosten. Auf der Wunschliste von Merck-Spittal steht eine eigene HTL für Chemie und Digitalisierung in Oberkärnten ganz oben. Das könnte durch Kooperationen mit Schulen in Spittal, Klagenfurt und Villach realisiert werden.

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