Hochsaison für Verbrennungen und Brände

Kerzen, Wasserkocher, Tee und Heizung: Fast die Hälfte der Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern ereignen sich in der Weihnachtszeit. Auch die Gefahr von Bränden steigt zu Weihnachten stark.

Rund 3.000 Kinder erleiden jährlich in Österreich Verbrennungen oder Verbrühungen. Zwei Drittel der kleinen Patienten im Eltern-Kind-Zentrum des Klinikum Klagenfurt sind unter vier Jahre alt. Besonders zu Weihnachten ist die Gefahr für solche Verletzungen groß. Kerzen, Wasserkocher, Tee, Heizungen und Kamine gehören zu den größten Gefahrenquellen. Auch Knallkörper zu Silvester sorgen jährlich bei Verletzungen bei Kindern.

Tipps zur Unfallvermeidung

  • Nie heiße Flüssigkeit und ein Kind gemeinsam tragen
  • Heiße Flüssigkeiten so abstellen, dass sie für Kinder nicht erreichbar sind
  • Keine Tischtücher verwenden, diese können von Kindern herabgezogen werden
  • Auch Wasserkocher und dessen Kabel sollten für Kinder unerreichbar sein
  • Heißes Wasser, das nicht mehr benötigt wird, sofort wegschütten

Besonders schwer wiege, dass Kinderhaut wesentlich empfindlicher als Erwachsenenhaut sei, sagt Kinderchirurg Günther Fasching. Schon bei Berührung mit 50 Grad heißen Gegenständen oder Flüssigkeiten können Brandblasen entstehen.

Vorsicht bei Hausmitteln

Bei einer Verbrennung sei es zunächst wichtig, die verbrannte Haut zu kühlen, sagt der Kinderchirurg. Dazu lässt man zehn bis 15 Minuten lang lauwarmes Wasser über die betroffene Hautstelle rinnen.

Bei großflächigen Verbrennungen, größer als eine Handfläche – sollte man aber sofort die Rettung verständigen oder mit dem Kind ins Krankenhaus fahren. „Die behandelnden Ärzte fürchten sich vor Hausmitteln“, sagt Fasching. Er rät davon ab, die Verbrennung mit Puder oder diversen Salben selbst zu behandeln. Am ehesten sei noch eine metalline Folie anzuraten.

Verbrennungen kommen seltener vor, als Verbrühungen. Bei Verbrühungen rät der Kinderarzt, sofort die Kleidung, die mit heißer Flüssigkeit getränkt ist, zu entfernen. Bei Verbrennungen könnte die Kleidung in die Haut gebrannt sein, dann sollte man die Entfernung unbedingt den Ärzten überlassen.

Brandgefährliche Kerzensaison

In der Heiz- und Kerzensaison steigt auch das Risiko für Brände stark an. Erst in der Nacht auf Mittwoch löste ein vergessener Adventkranz in einer Feldkirchner Tierarztpraxis einen Brand aus und verursachte schwere Schäden. Die Feuerwehren zählen in der kalten Zeit des Jahres mehr Einsätze als im Sommer.

Kerzen auf Adventkranz werden angezündet

APA/Georg Hochmuth

Schön und brandgefährlich sind Adventkränze

Die Adventkränze seien gerade jetzt trocken und brandgefährlich, sagt Dietmar Hirm, der stellvertretende Landesfeuerwehrkommandant. Er rät dazu, die Flammen mit einer Löschdecke zu ersticken, aber auch Wasser sei für die Adventkränze ein geeignetes Löschmittel.

LED-Lichter als sichere Alternative

Am 24. Dezember sind die meisten Christbäume noch frisch und brennen schwer, das ändert sich aber täglich. Zum Dreikönigstag hin erhöhe sich die Brandgefahr dann stark, warnt Hirm. Und am sichersten, so Hirm, sei es, die Kerzen durch LED-Lichter zu ersetzen.

Sicherheitstipps für den Christbaum:

  • Den Baum nie unbeaufsichtigt lassen
  • Die Kerzen so anbringen, dass der darüber liegende Ast nicht Feuer fangen kann
  • Den Christbaum nicht in der Nähe von Vorhängen, Möbeln und anderen leicht brennbaren Gegenständen aufstellen
  • Löschmittel bereithalten
  • Baum in einem mit Wasser gefüllten Ständer stellen
  • Kleinkinder und Haustiere vom Christbaum entfernt halten