Neuschnee sorgt regional für Gefahr im Gebirge

In manchen höher gelegenen Kärntner Regionen hat der Schneefall in der Nacht auf Montag für kleine Probleme gesorgt. Auf den Bergen herrschen überhaupt tief winterliche Verhältnisse, mit allen damit verbundenen Gefahren.

„Die Neuschneemengen, die in der Nacht auf Montag zusammen gekommen sind, sind teils erheblich“, sagte Martin Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt mit Blick auf die aktuellen Schneehöhen. „Am meisten Schnee ist in den Karawanken zusammengekommen. Am Loibl wurden etwa 25 Zentimeter gemessen und in höheren Lagen sind sogar bis zu 50 Zentimeter Neuschnee gefallen. Nach Norden zu waren es nur bescheidenen Neuschneemengen“, so Ortner.

Vor allem auf Pass-Straßen wurde es rutschig. Teilweise mussten die Autofahrer Ketten anlegen, beispielsweise über den Loibl oder den Katschberg. Abseits davon führte der Schnee aber zu keinen großen Problemen oder Verkehrsbehinderungen. Im Hochgebirge kann der Neuschnee aber bereits im November zur tödlichen Gefahr werden.

Keine Lawinenwarnstufen trotz Neuschnee

Einen Lawinenlagebericht samt Warnstufen des Lawinenwarndienstes des Landes Kärnten gibt es trotz teils großer Neuschneemengen aber nicht, kritisieren Alpinisten. Laut Wilfried Ertl, dem Leiter des Lawinenwarndienstes, ist das so weil „zum Beispiel eine Gefahrenstufe für eine Region gilt, die mindestens 100 Quadratkilometer groß ist. Es gibt auch im Sommer in höheren Lagen Schneefall, wo die Lawinengefahr dann steigt, nur gibt es keine Gefahrenstufe, weil nicht die ganze Region davon betroffen ist.“

Das sei derzeit auch der Fall. Eine überregional geschlossene Schneedecke gebe es noch nicht. Aber es gibt bereits Gefahren, warnt der Lawinen-Experte, vor allem im Mittelgebirge bis auf 2.200 Meter Seehöhe. „Die Situation ist, dass zuerst kein Schnee da war, dass der Boden nicht gefroren ist und jetzt auf einmal Schnee drauf ist. Dieser deckt den Boden zu, hält die Kälte natürlich auch vor dem Boden zurück und jetzt liegen die 30 Zentimeter Schnee natürlich auf diesem warmen Boden, werden verflüssigt, werden teilweise nur gefroren“, so Ertl.

Lawinenwarndienst informiert online

In diesen Gebieten drohen Lawinen abzurutschen. Aktuelle Lawinen-Informationen gebe es laut Ertl in unregelmäßigen Abständen am Blog des Lawinenwarndienstes oder auch auf deren Facebookseite. Die offizielle Lawinenwarnstufe gibt es ab 1. Dezember oder später, je nachdem wann es eine geschlossene Schneedecke in den Bergen gibt.