Neue Spezialklinik für Magersüchtige

In Feldkirchen wird am 9. Oktober eine Spezialklinik für Essstörungen im Krankenhaus Waiern eröffnet. Vor allem Magersucht- und Bulimiekranke sollen behandelt werden - Essstörungen, die auch tödlich enden können.

Magersucht, auch Anorexie, und die Ess-Brechsucht Bulimie zählen zu den schwersten Essstörungen. Es wird geschätzt, dass 15 Prozent der Magersüchtigen den körperlichen Folgen der Essstörung, wie Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen, erliegen. Mädchen ab der Pubertät stellen die Hauptgruppe der Patienten mit Magersucht.

Klinik Waiern Essstörungen Feldkirchen Spezialklinik Magersucht

ORF

Die Spezialklinik ist im Krankenhaus Waiern untergebracht

Auf diese schweren Essstörungen will man sich in der neuen Klinik in Feldkirchen zunächst spezialisieren. Ab 9. Oktober bietet die Diakonie de La Tour im Krankenhaus Waiern ein spezialisiertes Behandlungskonzept an. Zwölf Betten stehen zur Verfügung, aufgenommen werden Patienten aus ganz Österreich.

Nachfrage ist groß

Die Nachfrage sei groß, sagt Hubert Stotter, Rektor der Diakonie de La Tour. Eine Million Euro wurde in den Umbau der 600 Quadratmeter großen Abteilung im dritten Stockwerk des Krankenhauses investiert. Ärzte, Psychologen und Pfleger werden sich um die Patienten kümmern.

Klinik Waiern Essstörungen Feldkirchen Spezialklinik Magersucht

ORF

Letzte Arbeiten vor der Eröffnung am 9. Oktober

In weiterer Folge sollen in der Klinik auch andere Essstörungen behandelt werden. Etwa, so der ärztliche Leiter Gustav Raimann, die Fettsucht, die häufigste Essstörung. So seien zum Beispiel 50 Prozent der Amerikaner übergewichtig.

Heilungschance von 60 bis 80 Prozen

Raimann rechnet für seine Patienten mit einer Heilungschance von 60 bis 80 Prozent. Die erste Therapie dauert sechs bis acht Wochen, dazu kommt eine wochenlange Nachbetreuung. Manchmal sei auch eine Verlängerung möglich.

Klinik Waiern Essstörungen Feldkirchen Spezialklinik Magersucht

ORF

Aufenthaltsraum

Essstörungen seien eng mit einem mangelnden Selbstwertgefühl verbunden, sagt Raimann. Schwierige familiäre Situationen, hoher Leistungsdruck und ein Hang zum Perfektionismus seien weitere Faktoren. Das sich nicht mehr alles im Leben um das Essen dreht, das sei der sehnlichste Wunsch der Patienten, so Raimann. Betroffene zu einer Behandlung zu bewegen sei sehr schwer. Trotzdem sollte man versuchen, sie mit Beratungsstellen oder zumindest dem Hausarzt zu vernetzen.