Motorradstreife sagt Rasern den Kampf an

Seit Kurzem hat die Kärntner Polizei mit der zweirädrigen Zivilstreife einen fast 300 km/h schnellen Helfer bei der Jagd nach Rasern. Aus den „weißen Mäusen“ von einst wurden fast 200-PS-starke Renner.

Wenn die Einsatzräfte der motorisierten Zivilstreife auf Kärntens Straßen unterwegs sind, ist fast kein Unterschied zu „normalen“ Motorradfahrern zu erkennen. Erst bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Polizeimotorräder einige technische Raffinessen von anderen Zweirädern unterscheiden.

Dazu zählt neben dem Blaulicht ein das Verkehrsgeschwindigkeits-Messgerät, das geeicht und periodisch überprüft wird und das sogenannte „Anhalteboard“, durch das der Verkehrsteilnehmer zum Stehenbleiben aufgefordert wird. Wenn man das blaue Licht vor sich aufblinken sieht, muss man mit einer Amtshandlung rechnen.

Polizeimotorrad Zivilstreife Motorradstreife

ORF/Peter Matha

„Anhalteboard“

Rund 20 Raser pro Wochenende ertappt

Hannes Ruppitsch absolvierte eine Spezialausbildung für schnelle Motorräder. Er geht mit 180 PS vor allem auf die Suche nach Lenkern, die auf kurvenreichen Strecken an die physikalische Grenze in Sachen Geschwindigkeit gehen. An Wochenenden sei es keine Seltenheit, dass ihm bei seinen Kontrollfahrten an die zwanzig auffallend und gravierend zu schnell fahrende Motorradlenker „ins Netz“ gehen.

Auch Horst Binder von der Landesverkehrsabteilung sieht das Zivilmotorrad als „Geheimwaffe“ gegen Raser, da sich Polizisten unerkannt unter die anderen Verkehrsteilnehmer mischen können. Dadurch seien auch schon Geschwindigkeiten zwischen 230 und 250 km/h gemessen worden, sagt er.

Polizeimotorrad Zivilstreife Motorradstreife

ORF/Peter Matha

Verkehrsgeschwindigkeits-Messgerät

Erst Donnerstagabend kam bei einem Unfall im Twimberger Graben ein Motorradlenker aus der Steiermark ums Leben. Er war gestürzt und frontal gegen einen Pkw geschlittert - mehr dazu in Motorradlenker starb bei Unfall