Weniger Insolvenzen in Kärnten

In Kärnten hat es im ersten Halbjahr 2016 um 14 Prozent weniger eröffnete Firmeninsolvenzen gegeben. Österreichweit gab es im Vergleich eine Zunahme von 5,7 Prozent. Von der Insolvenzsumme her war die größte Insolvenz die FMF Tactical Waffenproduktion.

Insgesamt gab es im ersten Halbjahr 87 eröffnete Insolvenzverfahren in Kärnten, im Vorjahr waren es 101 im selben Zeitraum. Insgesamt gab es 180 Anträge, ganze 93 wurden abgewiesen. Auffallend sei laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV), dass das im Jahr 2010 eingeführte Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung keine Rolle spielt. Es wurden lediglich in Kärnten zwei und österreichweit 30 Verfahren eröffnet.

Immer weniger Sanierungen

Die Sanierungen im Rahmen eines Insolvenzverfahrens gestalten sich immer schwieriger, da die Unternehmer nicht in der Lage sind, Sanierungsplanquoten zu finanzieren, so Arno Ruckhofer vom AKV. Daher kommt es zur Veräußerung der Vermögenswerte, an die Gläubiger können dadurch nur geringfügige Quoten fließen. Dadurch gehen auch Arbeitsplätze verloren. Insgesamt gab es bei den Abweisungen eine Zunahme von sieben Prozent (93 abgewiesen). Sanierungen finden kaum mehr statt, dazu komme wenig Bereitschaft, zu investieren und es habe nur wenige Ansiedelungen gegeben.

Insgesamt waren im ersten Halbjahr zirka 600 Dienstnehmer betroffen (584 – im Jahr 2015). Die Schulden belaufen sich auf rund 91 Mio. Euro gegenüber 77 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Die größten Insolvenzen

  • FMF Tactical Waffenproduktion - ca. 11,7 Mio. Euro
  • Druckerei Theiss - ca. 10,3 Mio. Euro (hier laufen noch Übernahmegespräche)
  • Hico Hotel Investment und Consulting - ca. 8,7 Mio. Euro
  • Bauträger Julian Kircher - ca. 3,7 Mio. Euro
  • Rapatz Bau - ca. 3,2 Mio. Euro
  • Elektro Manfred Aichholzer - ca. 3,2 Mio. Euro
  • Immo Bauträger - ca. 2,5 Mio. Euro
  • Installation Franz Unterweger - ca. 2,4 Mio. Euro
  • GH Holzbauplanungs- und Projektierungs GmbH - 2 Mio. Euro
  • Nuova Bauträger - ca. 2 Mio. Euro

Links: