Hypo-Prozess: Zagorec entlastet Striedinger

In einem Hypo-Strafprozess in Klagenfurt hat der kroatische Ex-General Vladimir Zagorec am Mittwoch seinen Mitangeklagten Günter Striedinger entlastet. Es gebe keine Freundschaft mit ihm, daher auch keinen Kredit deswegen.

Die angebliche Freundschaft zwischen den beiden Männern wird als Grund für „unrechtmäßige Kredite“ angenommen. Er habe Striedinger äußerst selten getroffen und bei diesen Terminen seien auch immer andere Personen dabei gewesen präzisierte der Ex-General. Dass er mit Striedinger stundenlange Gespräche geführt habe, sei eine Unterstellung, sagte Zagorec. „Wer mich kennt, weiß, dass ich mit keinem Menschen allein mehrere Stunden rede“, meinte er.

Hypo wurde Zagorec „empfohlen“

Zur Hypo sei er über einen Partner gekommen, sagte er weiter. Denn sein erstes Projekt habe er mit einem österreichischen Partner in Pula begonnen, erzählte er. Der Finanzberater dieses Partners habe ihm die Hypo Bank-Alpe-Adria empfohlen, weil dieses Institut sehr viele Projekte in Kroatien finanziert habe.

Ein Termin mit dem damaligen Vorstand Wolfgang Kulterer wurde vereinbart, dem das Projekt dann vorgestellt wurde. Dieser habe seinen „Experten für Projekte im ehemaligen Jugoslawien“ Günter Striedinger vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit habe er diese beiden Männer erstmals zu Gesicht bekommen. Er, Zagorec, sei damals als Berater seines österreichischen Partners vorgestellt worden. Nach der Trennung von diesem Partner habe er die Geschäftsbeziehungen zur Hypo beibehalten.

Kredit für Lösegeld

Weiters erzählte Zagorec auch von dem Kredit, den er zur Bezahlung von Lösegeld bei der Entführung seines Sohnes von der Hypo bekommen hatte. Die Entscheidung sei damals vom gesamten Vorstand getroffen wurde und habe damals humane Hintergründe gehabt. Er habe schnell Geld gebraucht, um sein Kind freizukaufen, sagte Zagorec. Das Geld sei von der Kriminalpolizei in Empfang genommen worden, damit habe der Staat die Verantwortung für das Geld getragen. Außerdem habe er als Sicherheit sein Haus an der Küste eingebracht.

Der Prozess

Im Prozess gegen Ex-General Vladimir Zagorec, Ex-Hypo-Vorstand Günther Striedinger, den Klagenfurter Steuerberater Germann Gabriel und einen Liechtensteiner Anwalt geht es um insgesamt vier Kredite der Hypo für Zagorec. Es geht um Grundstücksgeschäfte für die Besicherungen gefehlt haben sollen.

Die Beibehaltung der Geschäftskontakte mit Striedinger auch nach dessen Ausscheiden aus der Bank begründete Zagorec damit, dass Striedinger Einblick in alle seine Projekte und Kontakte zu ausländischen Großinvestoren hatte. Nach Ausscheiden aus der Bank seien diese Kontakte ja nicht zu Ende gewesen. Aber Striedinger beziehungsweise dessen „Rubicon Invest“ habe kein Exklusivrecht gehabt, seine Projekte anzubieten.

Den zweiten Mitangeklagten, den Steuerberater Hermann Gabriel, habe er über die Hypo Liechtenstein kennengelernt, erzählte Zagorec. Gabriel habe eine seiner Privatstiftung gegründet, die zuerst in Klagenfurt und später in Wien gewesen sei. Weitere Geschäftsbeziehungen folgten, da seien sie auch Geschäftspartner geworden und haben einige Geschäfte erfolgreich abgewickelt. Mit seinen Partner habe er Englisch gesprochen und darauf bestanden, dass alle Verträge auf Deutsch, Kroatisch und Englisch ausgefertigt werden.

„Anwalt für Profi gehalten“

Das Anwaltsbüro des ebenfalls angeklagten Liechtensteiner Anwalts, der in der Folge seine Stiftungen gründete und führte, sei ihm ebenfalls vom Vorstand des Hypo Liechtenstein empfohlen worden, sagte Zagorec aus. Er habe die Empfehlung nachprüfen lassen und die Bestätigung bekommen, dass diese Kanzlei äußerst korrekt arbeite. Er habe ihn für einen Profi gehalten und von ihm nichts Rechtswidriges verlangt, zumal er die Rechtsvorschriften in Liechtenstein gar nicht gekannt habe. Darüber hinaus sei er davon ausgegangen, dass der Anwalt ihn über mögliche Rechtswidrigkeiten in Kenntnis setzen würde. Er sei nach wie vor erzeugt, dass sein Vertreter stets korrekt gehandelt habe, sagte Zagorec. Die Hauptverhandlung wird am Nachmittag fortgesetzt.

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