Global 2000 schlägt HCB-Alarm

Laut Global 2000 ist der HCB-Richtwert bei einem jüngst geschlachtetem Rind im Görtschitztal um das Dreieinhalbfache überschritten worden. Der Krisenkoordinator des Landes, Albert Kreiner sagte, das Land verwende einen anderen Grenzwert.

Die Untersuchung eines vergangene Woche geschlachteten Görtschitztaler Rindes habe eine deutliche Überschreitung des von der MedUni Wien festgelegten Maximalwertes für Hexachlorbenzol gezeigt, hieß es in einer Aussendung von Global 2000 am Donnerstag. Die an der Lebensmittelversuchsanstalt (LVA) Klosterneuburg festgestellte HCB-Belastung betrage im mageren Rindfleisch sieben Mikrogramm und im Nierenfett 22 Mikrogramm pro Kilogramm.

Global 2000: HCB-Belastung im Blut wird steigen

„Der von der MedUni Wien vorgegebene Maximalwert für HCB in Fleisch von zwei Mikrogramm ist damit im mageren Schnitzelfleisch um das 3,5-Fache überschritten“, sagte GLOBAL 2000 Umweltchemiker Helmut Burtscher: „Solange derart belastetes Fleisch auf den Tellern landet, wird die HCB-Belastung in Blut und Muttermilch der Görtschitztaler Bevölkerung zwangsläufig weiter ansteigen. Das darf nicht sein.“

Kreiner: Werte weit unter Richtwerten

Krisenkoordinator, Kreiner sagte, das Land verwende einen anderen EU-Grenzwert der für Lebensmittel gelte und nicht den Richtwert der medizinischen Universität Wien. Der aufgrund der EU-Verordnung vorgegebene lebensmittelrechtliche Grenzwert liege bei 200 Mikrogramm pro Kilo Rindfleisch, sagte Kreiner. Das bedeute, dass das magere Fleisch des untersuchten Rindes selbst nach den Werten von Global 2000 um das rund 28-Fache unter dem gesetzlichen Grenzwert für die Verkehrsfähigkeit liege. „Selbst das untersuchte Nierenfett des Rindes liegt noch immer um zirka das Zehnfache unter dem gesetzlichen Grenzwert, wobei es mir nicht bekannt ist, dass reines Nierenfett für den Verzehr verwendet wird“, so Kreiner.

Gesundheistreferentin Beate Prettner (SPÖ) will nächste Woche Politik und Umweltorganisationen an einen Tisch bringen um Licht in die Diskussion über verschiedene Werte zu bringen. Das Land ziehe jedenfalls weiter Proben im Görtschitztal, sagte Prettner. Ziel sei es, den medizinischen Richtwert der MedUni Wien zu erreichen, damit die Produkte aus dem Görtschitztal wieder konsumiert werden können. Bis dahin bleibe die Verzehrwarnung für die Görtschitztaler Bevölkerung jedenfalls aufrecht, sagte Prettner. Bei Rinderschlachtungen befinden sich von knapp 400 Landwirtschaftsbetrieben noch 226 im genauen Untersuchungsprogramm.

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