Kärntner setzen auf Homöopathie

Laut einer Umfrage vertrauen in Kärnten am meisten Menschen im Vergleich zu Restösterreich der Homöopathie. 60 Prozent gaben an, kleinere Erkrankungen mit Globuli zu behandeln. Apotheker und Alternativmediziner sprechen ebenfalls von positiven Rückmeldungen.

Wirken die Globuli und Tropfen oder nicht? Kritiker sagen, bestenfalls gebe es einen Placeboeffekt, denn die Wirkstoffe seien durch die Potenzierung gar nicht mehr nachzuweisen. Befürworter führen die Wirkung bei Kindern und Tieren ins Treffen, wo es keine Placeboeffekt gebe. Tatsache ist aber, so oft wie in Kärnten greifen Menschen nirgendwo anders in Österreich zu homöopathischen Arzneimitteln - 60 Prozent. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstitutes GfK.

Apotheker passen sich Trend an

Dementsprechend umfangreich ist das Angebot in den Apotheken. Am häufigsten wird die Homöopathie bei Erkältungen, zur Stärkung des Immunsystems und bei Magen-Darm Problemen eingesetzt. Apotheker Herbert Fellner sagte, man setze auf Rückmeldungen der Patienten und dies zeige, dass es wirke.

Die Medizinuni Wien wies in einer neuen Studie die Wirksamkeit der Homöopathie in gewissen Bereichen durch systemische Analysen nach. Bei schweren Erkrankungen verweisen die Apotheker dann aber doch auf den Arzt, so Fellner. Bei gewissen Schweregraden empfehle man den Arztbesuch, es gebe Fälle, die einfach in ärztliche Hände gehören.

„Ergänzung zur Schulmedizin“

Auch unter den Ärzten gibt es immer mehr, die sowohl auf die Schulmedizin, als auch auf die Alternativmedizin setzen. Denn beides habe seine Berechtigung, betonte der Klagenfurter Allgemeinmediziner Wolfgang Kühnl. Er sei dankbar für die Möglichkeiten der naturwissenschaftlichen Medizin, bei Operationen und bei Medikamenten. Viele Patienten fühlen sich aber in ihrem Leiden nicht verstanden, hier könne Alternativmedizin ergänzen, so Kühnl.

Alternativmedizinische Behandlungen müssen meist vom Patienten selbst bezahlt werden. Doch Ärzte, die auch Schulmedizin betreiben, bieten sozial Schwachen günstigere Tarife an.

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