Konkursgericht entscheidet über Innerkrems

Nach dem Konkursantrag des Inhabers der Innerkremser Seilbahngesellschaft am Freitag, wird sich die Zukunft des Skigebietes in den nächsten Tagen wohl vor Gericht entscheiden. Der Liftbetreiber will den Betrieb weiterführen, auch eine Hoteliersvereinigung hat sich dazu bereit erklärt.

Mehrheitseigentümer und Geschäftsführer Franz Kohlmaier wollte den Betrieb in diesem Winter unbedingt weiterführen. Er habe auch mit den meisten Gläubigern (laut Konkursantrag 65 – Anm.) Einigkeit erzielt und habe einen Investor – mehr dazu in Konkursrichter entscheidet über Innerkrems. Keine Einigkeit gab es allerdings mit der Gemeinde Krems, diese hielt ihren Konkursantrag aufrecht. Es habe von Kohlmaier bis zuletzt keine brauchbaren Unterlagen gegeben, hieß es von der Gemeinde.

Weil die Gemeinde ihren Antrag nicht zurückgenommen haben, habe er nun selbst den Konkurs beantragt, sagte Kohlmaier zum ORF. Die vom Konkursrichter eingeräumte Frist dauerte am Freitag eigentlich bis Mitternacht, durch den Eigenantrag von Kohlmaier wurde der Konkurs dann doch am Nachmittag eröffnet. Weitere Konkursanträge gab es von einer Privatperson und der Gebietskrankenkasse. Laut Kreditschutzverband von 1870 liegen die Schulden bei 2,9 Millionen, die Höhe des Vermögens soll 1,4 Millionen betragen.

Konkursrichter entscheidet über Sanierungsplan

Kohlmaier will den Betrieb jedenfalls weiterführen und in den nächsten Tagen einen Sanierungsplan vorlegen. Über Details wollte er am Freitag nicht sprechen. Ob diesem Plan zugestimmt wird, entscheidet der Konkursrichter. Ein Großteil der Vorbereitungen für den Winterbetrieb sei abgeschlossen, sagte Kohlmaier in einer Aussendung. Weil die Gemeinde auf ihren Konkursantrag beharrt habe, würden die Vorbereitungen nun verzögert, kritisierte Kohlmaier.

Gemeinde setzt auf neue Gesellschaft

Für den Winterbetrieb ist damit noch vieles offen, auch wenn man in der Gemeinde weiter hofft, dass auch diesen Winter die Lifte fahren werden. Aus wirtschaftlicher Sicht sei der Konkursantrag von Kohlmaier vernünftig, so Bürgermeister Johann Winkler. Er wünsche sich allerdings, dass der Innerkremser Skibetrieb auf neue Beine gestellt werde. Die Gemeinde setzt wie berichtet auf die Mountain-Resort-Innerkrems-Gesellschaft, die vier einheimische Hoteliers gründeten. Sie sind bereit, zumindest 200.000 Euro zu investieren, damit die Lifte möglichst noch vor Weihnachten in Betrieb gehen können.

Weitere Insolvenzen befürchtet

Somit gibt es weiter zwei Varianten, sagt Siggi Neuschitzer, der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Lieser-Maltatal. Er berief am Freitagabend einen Regionsgipfel ein, bei dem beide Seiten noch einmal angehört wurden. Neuschitzer hält es für besser, dass Kohlmaier wegen seiner langjährigen Erfahrung für heuer den Liftbetrieb fortführt.

Dass sich der Investor von Kohlmaier nicht öffentlich präsentieren will, müsse man akzeptieren, vor dem Masseverwalter werde Kohlmaier aber ohnehin mit offenen Karten spielen müssen. Wichtig sei jetzt vor allem, dass es heuer überhaupt einen Liftbetrieb gibt. Neuschitzer: „50 Prozent der Gäste haben direkt im Skigebiet gebucht. Gibt es heuer keinen Liftbetrieb, ist mit weiteren Insolvenzen zu rechnen.“ Sobald der Skibetrieb für heuer gesichert sei, egal in welcher Form, müsse aber ein Konzept für die nächsten Jahre erarbeitet werden.

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