Meteorologen: Ein Jahrhundertschneefall
Der Schnee setzte sich durch die vorübergehend milderen Temperaturen stark, wodurch die Schneehöhen deutlich zurückgingen. Am Samstag und in der Nacht auf Sonntag schneit es in Osttirol und Oberkärnten laut ZAMG zum Teil noch stark, die Schneefallgrenze sinkt wieder bis in die Täler. „Im Bereich Gailtail und Oberes Drautal kommen bis Sonntagabend 20 bis 40 Zentimeter Schnee dazu, im Lesachtal 40 bis 50 Zentimeter“, sagte Paul Rainer von der ZAMG in Klagenfurt. In den Karnischen Alpen werden 60 bis 90 Zentimeter Neuschnee erwartet. Am Sonntagnachmittag wird der Schneefall schon langsam schwächer und hört im Laufe des Montags größtenteils überhaupt auf.
Bilder vom großen Aufräumen
Rekordneuschnee in nur zwei Tagen
Wie ungewöhnlich die Neuschneemengen sind, zeige eine Einordnung der 48-Stunden-Werte, so Rainer: „Von Donnerstag 7.00 Uhr bis Samstag 7.00 Uhr hat es zum Beispiel in Dellach im Drautal 131 Zentimeter geschneit. Für Osttirol und Oberkärnten sind das 48-Stunden-Mengen wie sie statistisch gesehen nur alle 75 bis 100 Jahre vorkommen.“
20 bis 150 Zentimeter Schnee
Samstagfrüh lagen in Kötschach 150 Zentimeter Schnee, in Dellach im Drautal 143, in Lienz 110, in Mallnitz 102 und in Döllach 100 Zentimeter. In Villach war die Schneehöhe zu diesem Zeitpunkt 65 Zentimeter, in Klagenfurt auf dem Flughafen 20 Zentimeter.
Was die gesamte Niederschlagsmenge betrifft, also Schnee und Regen, sorgten die vergangenen Tage für den niederschlagsreichsten Jänner in Osttirol und Oberkärnten seit 1917. Österreichs 24-Stunden-Schneerekord stammt übrigens auch aus Osttirol: Am 31. Jänner 1986 registrierte die ZAMG in Sillian innerhalb von 24 Stunden 170 Zentimeter Neuschnee.
ORF/Mursteiner
Noch keine gänzliche Entspannung
Der zum Teil nasse und somit schwere Schnee kann weiterhin Bäume zum Umstürzen bringen und für Probleme auf Straßen, Bahnlinien und Stromleitungen sorgen. Auf Dächern sind Probleme durch kritische Schneelasten möglich. Und die Lawinengefahr bleibt durch den Neuschnee und die extremen Schneeverfrachtungen groß bis sehr groß, warnte die ZAMG am Samstag.