Braunbär hat GPS-Halsband verloren
Das wissenschaftliche Projekt ist dem ewigen Hunger des ausgewachsenen Bären zum Opfer gefallen. Der Bär wollte sich aus einem Wildgehege ein Stück Fallwild holen, dabei blieb Sender im Wildzaun hängen geblieben, sagte Paolo Molinari, der Leiter des EU Projektes. Er habe ein verendetes Stück Wild gefunden und sich selbst im Wildzaun verfangen. Dabei ging das Halsband verloren. Bären haben immer Hunger, so Molinari. So ein Stück Fallwild sei besonders interessant, das sei ihm kaum gleichgültig.
Zollner/Molinari
Mitte Mai erst wurde der Bär mit dem Sender ausgestattet. Zeitweise befand er sich in Funklöchern - Trotz GPS: Wo ist der Bär?. Die ersten übermittelten Daten zeigten, dass er die Karnischen Alpen in Richtung Julische Alpen überquert hatte - mehr dazu in Bären-GPS sendet nun Daten.
GPS-Sender schlug Alarm
Dann kam ein Alarm vom GPS-Sender, dass sich der Bär längere Zeit nicht mehr bewegt hatte - eine Schrecksekunde für Molinari: „Da er die Straße überquerte, befürchteten wir das Schlimmste. Aber wir haben zum Glück nur das Halsband gefunden.“ Die Wissenschafter wollten eigentlich beobachten, wohin sich der ausgewachsene 250 Kilo Bär bewegen würde, ob er tatsächlich nach Slowenien weiter wandern würde. Laut Molinari wäre es besonders wichtig gewesen, zu sehen, was er im Herbst macht, wo er überwintert. Dies sei jetzt verloren, man müsse von vorne anfangen.
Verständnis für Meister Petz
Es sei schade für die Wissenschaft, dass der Bär das Halsband abgestreift habe, sagten Molinari und der Kärntner Bärenanwalt Bernhard Gutleb. Aber erst nach der Tourismussaison im Herbst werde wieder versucht, einen Bären zu fangen, um neuerlich Daten zu bekommen. Gutleb zeigte auch Verständnis für den Rückschlag. Fast jedes Tier würde versuchen, ein Halsband loszuwerden, besonders ein vielleicht schon griesgrämiger älterer Bär.
Links:
- Bär auf Kärntner Alm gefangen (kaernten.ORF.at; 16.5.2013)
- Betäubter Bär wieder freigelassen (kaernten.ORF.at; 17.5.2013)
- Bär riss Mutterschaf im Gailtal (kaernten.ORF.at; 2.6.2013)