Gedenken bei Außenlager von Mauthausen

Am Dienstag sind bei der Gedenktafel vor der Khevenhüller-Kaserne in Klagenfurt Kränze niedergelegt worden. Dort stand von 1943 bis 1945 ein Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen. Bei der Kranzniederlegung war auch ein Überlebender des KZ anwesend.

„Ich war I 69186 in Mauthausen“ sagt Rajmund Payer, der letzte Überlebende des KZ Mauthausen-Außenlagers Klagenfurt-Lendorf. Er war dabei, als bei der Gedenktafel vor der Khevenhüller-Kaserne Kränze niedergelegt wurden. Das Außenlager bestand von 19. November 1943 bis 8. Mai 1945. Heute ist auf dem Gelände der Kaserne keine Spur mehr davon zu sehen.

KZ Lendorf

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Rajmund Payer.

Niemand wollte etwas wissen

Ohne Initiative von Peter Gstettner gäbe es die Gedenktafel vor der Khevenhüller-Kaserne heute nicht. Zu lange wurde behauptet, dass es dieses Außenlager von Mauthausen gar nicht gegeben habe, dass niemand etwas gesehen oder gewusst habe. Payer war ab Oktober 1944 hier: „Solange wir hier waren, wurden wir sehr oft nach Klagenfurt gefahren, um die Brände der Phoshorbomben zu bekämpfen. Das war aber nur eine der Arbeiten, die wir als politische Häftlinge durchführen mussten.“

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Das Kasernengelände heute

1944 war Pajer 14 Jahre alt, als er von den deutschen Truppen gefangen genommen wurde. Bis zum Kriegsende am 8. Mai 1945 war er unter anderem in Mauthausen und im Außenlager in Klagenfurt-Lendorf: „Dieses Kommando hier in Klagenfurt galt unter den KZ-Häftlingen als das beste. Wir wurden nicht wie in St. Egyd oder Mauthausen misshandelt. Hier waren wir immer noch politische Häftlinge, aber wir wurden nicht wie in den beiden anderen Lagern geschlagen.“

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Das Lager verließ er mit gesenktem Kopf und gezogener Mütze, dennoch kommt er gerne wieder nach Klagenfurt. Denn heute will sich auch das österreichische Militär erinnern und versteht auch diese Kranzniederlegung als Traditionspflege, wie Militärkommandant Walther Gitschtaler in seiner Ansprache betonte.

Premiere mit k.e.

Am Mittwochabend hat das Stück „I 69186“ mit dem klagenfurter ensemble Premiere. Klagenfurter Schülerinnen und Schüler bringen das Schicksal von Pajer auf die Bühne. Am meisten beeindruckt hat sie, dass der KZ-Überlebende frei von Hass ist. „Es ist geschehen, was geschehen ist. Ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, und in den KZs wollte ich nur noch überleben“, so Payer.