Breite Akzeptanz für Organspenden

Rund 1.000 Menschen stehen in Österreich auf einer Warteliste für die Transplantation von Niere, Herz oder Leber. Ihre einzige Überlebenschance ist, dass sie diese Organe rechtzeitig bekommen. In Kärnten ist die Akzeptanz für Organspenden besonders hoch.

Vorausetzung für den Erhalt eines neuen Organs wie Niere, Herz oder Leber ist es, dass es genügend Spender gibt. Kärnten war im österreichweiten Vergleich im letzten Jahr an der Spitze: 42 Organspender pro Million Einwohner wurden hier registriert.

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Eindeutige Rechtslage

Für Transplantationen gilt in Österreich die Widerrufsregelung. Das heißt, wer nicht will, dass man ihm nach seinem Tod Organe entnimmt, muss das ausdrücklich beim Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen bekannt geben. Die Rechtslage ist also eindeutig.

Trotzdem können die Angehörigen mit entscheiden. Wird der Hirntod durch mehrere Ärzte festgestellt, werden sie über eine mögliche Information angesprochen, sagte Transplantationsreferent Primarius Michael Zink: „Wir versuchen dann, in einer einfühlsamen Art und Weise zu fragen, ob der Verstorbene zu Lebzeiten etwas gegen die Organspende gesagt hat. Es ist hier die Frage, ob die Person etwas gegen den Schmerz an sich hatte oder tatsächlich etwas gegen die Organspende gehabt hat.“

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Primarius Michael Zink ist Transplantationsreferent

Überzeugendes Argument

Jede zehnte Transplantation kommt aufgrund von Einwänden nicht zu Stande. Trotzdem gab es in Kärnten mit 42 Organspendern pro Million Einwohner im letzten Jahr einen österreichweiten Rekord, so Zink. Das Argument, dass man damit ein oder mehrere Leben retten kann, überzeugt die meisten, erklärt der Mediziner. „Sagen Sie mir etwas im Leben, wo man so gut helfen kann?“

Anders als in Spanien oder Portugal gibt es in Österreich aber nach wie vor zuwenig Organspender. „Wir brauchen 30 Spender pro Million Einwohner“, sagt Zink. Mit durchschnittlich 27 Organspendern pro Million Einwohner hat man die Vorgabe aber schon fast erreicht. Dem Transplantationsreferenten ist es deshalb besonders wichtig, aufzuklären. Auch was die immer wiederkehrende Gerüchte über einen Organhandel betrifft. „Es ist im österreichischen Recht verboten, dass jemand einen finanziellen Vorteil hat. Umgekehrt kann man als Patient nur auf Spenden hoffen.“

Keine Manipulation möglich

Und auch, dass die Wartelisten der Organempfänger manipuliert werden, ist durch die Stiftung Eurotransplant ausgeschlossen. Jede Organentnahme und jede Transplanation wird genauestens dokumentiert.