Zwei Neuzugänge im Team Stronach
Markut sagte im ORF-Interview, er sei mit 31. Dezember aus der SPÖ ausgetreten, noch am Donnerstag habe es von Seiten der Partei Versuche gegeben, ihn umzustimmen. Vor zwei Tagen habe er dann beim Team Stronach angeheuert, sagte Markut am Freitag. Markut ist ist für den strukturellen und organisatorischen Aufbau des Team Stronach zuständig.
Einen Listenplatz für die Landtagswahl wird es beim Team Stronach für Markut nicht geben. Die Liste für die Wahl sei schon abgegeben, so Spitzenkandidat Gerhard Köfer. Markut bereut das nicht, sagte er. Es gehe ihm nicht um ein Mandat, er wolle für die Sache arbeiten.
Abrechnung mit der SPÖ
Hauptgrund für seinen Austritt, sei ein völliger Stillstand in der SPÖ, sagte Markut am Freitag: „Nicht ich habe die Partei verlassen, die Partei hat mich verlassen.“ Die Kärntner SPÖ habe sich in den vergangenen Jahren zu weit nach links entwickelt. „Die etablierten Parteien, die nichts an sich selbst verändern wollen, können auch in Kärnten nichts verändern“, sagte Markut. Spitzenkandidat Köfer traue er jedoch eine Veränderung zu.
APA/Eggenberger
Markut ist nicht der erste Bürgermeister, der zu Stronach wechselt - der Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer ist jetzt Spitzenkandidat des Teams Stronach für die Landtagswahl. Laut SPÖ-Chef Peter Kaiser soll es in St. Georgen eine Mitgliederversammlung geben, um den Fortbestand der SPÖ gewährleisten zu können.
Wechsel nach langer SPÖ-Karriere
Der 58-jährige Markut - seit 1991 Bürgermeister von St. Georgen im Lavanttal - hatte in der SPÖ viele Funktionen inne. Er war Landtagsabgeordneter und Klubobmann. 2005 kandidierter er - als einer von fünf Bewerbern - für die Nachfolge Peter Ambrozys als Landesparteichef. Gaby Schaunig, die die Wahl gewann, setzte Markut gleich am Parteitag als Klubobmann ab. Markut legte daraufhin den Bezirksparteiobmann zurück und schied 2009 aus dem Landtag aus.
Haas wird „Gesundheitsexperte“
Neu im Team Stronach ist auch der abgewählte Ärtzekammer-Präsident Othmar Haas.
ORF/Kopeinig
Er soll der Liste als Gesundheitsexperte zur Seite stehen, auch er wird nicht auf der Wahlliste stehen. Haas sei politisch immer völlig unabhängig gewesen, sagte Köfer: „Er war die starke Stimme der Kärntner Ärzte und kritisch in seinen Anmerkungen zum Kärntner Gesundheitssystem.“
Köfer: Stehen nicht für Koalition zur Verfügung
Köfer selbst bekräftigte sein Wahlziel, ein Regierungsmandat - also mehr als rund elf Prozent - erreichen zu wollen. Nach der Wahl werde das Team Stronach nicht als „Steigbügelhalter“ fungieren. „Wir werden für keine Koalition zur Verfügung stehen“, sagte Köfer. Offiziell startet das Team Stronach am kommenden Donnerstagabend mit einer Arbeitssitzung im Casineum in Velden in den Landtagswahlkampf.
Kaiser: „Lassen uns nicht beirren“
SPÖ-Chef Peter Kaiser meinte am Freitag zum Wechsel Markuts, die Partei werde sich auch in Zukunft „durch Einzelentscheidungen nicht beirren lassen.“ Markut müsse seinen Gesinnungswechsel mit sich selbst ausmachen, so Kaiser. Zusatz: „Ich denke, dass die Kärntner Treue zu Inhalten mehr schätzen, als Wechselhaftigkeit.“
Link:
- Köfer wechselt zu Stronach (kaernten.ORF.at, 14.8.2013)
- Kärnten-Wahl: Team Stronach kann antreten (kaernten.ORF.at, 2.1.2013)