Karawankentunnel als Nadelöhr
Kilometerlange Staus und stundenlange Wartezeiten waren bereits vorprogrammiert, am Samstag wurden diese zum Urlauberschichtwechsel wieder Realität. Ab 6 Uhr Früh kamen Urlauber nur mehr im Schrittempo weiter. Zur Mittagszeit wurden auf der A11 der Karawankenautobahn zwischen der Mautstelle Rosenbach und dem Karawankentunnel acht Kilometer Stau gemeldet.
30.000 Fahrzeuge erwartet
Bis zu 30.000 Fahrzeuge wollen an den Tagen des Urlauberschichtwechsels von Nord nach Süd und umgekehrt. Der einröhrige Tunnel kann den Verkehrsstrom dann nicht bewältigen. Dabei zählt das Pfingstwochenende zählt zwar noch nicht zu den verkehrsreichsten.
Nun sollen Maßnahmen ergriffen werden: Der Lkw-Verkehr soll zumindest während der Sommerreise-Saison eingeschränkt werden, sagt Hannes Zausnig von der ASFINAG gegenüber dem ORF Kärnten: „Wir versuchen, an Samstagen für die Zeit von 5.00 bis 12.00 Uhr, wo auch die Spitzen im Reiseverkehr sind, ein Lkw-Fahrverbot zu erwirken. Wir haben auch eine Dosierungsanlage installiert, die es uns ermöglicht, die Lkw gleichmässig durch den Tunnel zu lotsen.“
Überhitzung als Risikofaktor
Die ASFINAG hat auch Vorkehrungen in Punkto Sicherheit getroffen. Der 21 Jahre alte Tunnel entspricht nicht den modernsten Standarts und hat auch keinen Fluchtstollen, im Brandfalls ist dies ein Sicherheitsrisiko.
Seit Kurzem müssen einfahrende Lkw zuerst durch den sogenannten Thermoscanner. Mögliche Überhitzung an Reifen, Bremsen oder Motor kann so rechtzeitig entdeckt werden. Zausnig zur Organisation: „Es ist über Schranken und Ampelanlagen so geregelt. Der Lkw wird auf die Seite gebracht und abgestellt.“
Verhandlungen mit Slowenien
Außerdem hat die ASFINAG eine eigene Brandschutztruppe am Nordportal des Tunnels stationiert. Der Bau einer zweiten, sicheren Tunnelröhre wurde bereits angekündigt. Nun werden Verhandlungen mit Slowenien über die Finanzierung der 235 Millionen Euro teueren Investition aufgenommen.