Masern - keine harmlose Kinderkrankheit

Masern ist eine Viruserkrankung, die wie eine Erkältung beginnt: Fieber, Schupfen, Augenrötung und Husten. Dann fällt das Fieber ab, um dann wieder anzusteigen. Hinter den Ohren bildet sich dann ein hellroter Ausschlag, dessen Flecken größer werden und ineinander laufen.

Eine Variante sind „weiße“ Masern, bei denen der Ausschlag fehlt. Bei „toxischen Masern“ kommt es zur schwersten Verlaufsform mit Hirnhautentzündung und sogar zu Multiorganversagen.

Oft schwere Komplikationen

Primarius Robert Birnbacher vom LKH Villach: „Bei Masern kommt es in 25 Prozent aller Krankheitsfälle zu Komplikationen. Diese reichen von Mittelohrentzündung bis zu Lungenentzündung oder Krupp. Eine Gehirnbeteiligung kommt bei Schulkindern mit 1:2.000 häufig vor.“

Isolation der Patienten wichtig

Wichtig sei laut Birnbacher die Isolation des Patienten. Eine Ansteckung ist fünf Tage vor Abheilung des Ausschlags möglich. Bis zum Ausbruch von Masern vergehen zehn bis 14 Tage.

Birnbacher: „Masern gehören zu den am wenigsten harmlosen Kinderkrankheiten. Denn es kann nicht nur während, sondern auch noch sechs bis acht Jahre nach der Krankheit zu einer Hirnhautentzündung kommen, die langsam tödlich verläuft. Sie ist unheilbar.“

In Österreich gab es von 1998 bis 2004 15 Fälle dieser verspäteten Gehirnbeteiligung (SSPE).

In den USA wird mehr geimpft

Insgesamt sterben statistisch 1,7 Millionen Kinder weltweit an durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten. 44 Prozent davon gehen auf das Konto von Masern. Birnbacher: „In den USA gibt es deutlich weniger Masernfälle und Tote durch Masern, weil die Schutzimpfung von den Menschen besser akzeptiert wird.“

Es gibt drei bis fünf Prozent der Geimpften, die nach der Schutzimpfung keine Immunität entwickeln, sagt Birnbacher. Um diese Ausfälle zu vermeiden, sollte ein Kind im zweiten Lebensjahr im Abstand von vier Wochen mindestens zwei Mal geimpft werden. (Petra Haas/kaernten.ORF.at)