Internationales Forschungszentrum am Affenberg
Weltweit berühmt wurde der Affenzoo vor rund 20 Jahren, als 40 Makaken ausbrachen und die Umgebung unsicher machten. Mittlerweile leben rund 150 Japan-Makaken in Landskron, rund 100.00 Besucher kommen im Jahr. Im neu gebauten Feldbüro können die Forscher vor allem im Winter, während der Paarungszeit, die Tiere ungestört beobachten. Auch Kot- und Urinproben der Tiere, zur Bestimmung ihrer DNA, können dort gesammelt und analysiert werden. Erforscht werden vor allem Rangstruktur, Paarungsverhalten und Genetik der Affen.
ORF
Experimente ohne Einsperren
Das neue Forschungszentrum wurde nötig, weil immer mehr Studentennach Kärnten kommen. Neben dem Feldbüro wurde auch ein eigenes Forschungshaus für die Affen gebaut, erklärt die wissenschaftliche Leiterin des Projekts, Lena Pflüger. Dort können die Affen, wenn sie dazu Lust haben, an Kooperationsexperimenten mitmachen. „Die Tier werden dafür nicht eingesperrt“, betont Pfüger. Zusätzlich können die Studenten vom Feldbüro aus das Forschungshaus beobachten.
ORF
Eigener Campus geplant
Seit Kurzem wird den Forschern auch eine eigene Unterkunft am Fuße des Affenbergers angeboten. Mit dem neuen Forschungszentrum intensivierte sich auch die Zusammenarbeit mit den Universitäten Graz und Wien. Auch der Andrang der Studierenden sei groß, so die wissenschaftliche Leiterin.
Schon seit dem Jahr 2000 kooperiert der Affenberg mit der Universität Wien. Immer wieder kämen auch Anfragen von Universitäten aus Frankreich und Japan, die ihre Studenten am Affenberg forschen lassen wollen, sagt Geschäftsführerin Svenja Gaubatz. Mittlerweile sei der Andrang der Studenten sehr groß: „Wir haben immer mehr Anfragen von Studenten. Das Ganze muss koordiniert und professionell geleitet und geführt werden. Deshalb haben wir das Zentrum gegründet.“
Das von der Stadt Villach untersütze Forschungszentrum soll langfristig ausgebaut werden. Der Geschäftsführung schwebt auch ein Campus für die Studierenden vor.
ORF
Forschung über Affenchef-Gen
Die Fachleute, die Affen und ihre Eigenheiten erforschen, werden Primatologen genannt, erklärt Bernhard Wallner. Er selbst beschäftigt sich seit Jahren mit der Erforschung der Affen: „In der Systematik wurden die Affen mit Primus, also die Ersten, bezeichnet. Daraus hat sich die Berufsbezeichnung Primatologe abgeleitet.“
Forscher der Universität Wien fanden bei Untersuchungen in Landskron unlängst heraus, dass auch die Gene dafür zuständig sind, wer im Rudel Affenchef wird. Rückschlüsse auf den Menschen gibt es bislang nicht - mehr dazu in Studie: Affenchefs haben starke Gene.