Ausstellung über das Leben der „Gastarbeiter“
1966 kam es zwischen Österreich und dem ehemaligen Jugoslawien zu einem Abkommen zur Anwerbung von Gastarbeitern, um den Mangel an Arbeitskräften in Österreich zu beheben. Gedacht war es als einjährige Arbeitsstelle für die Gastarbeiter, doch viele blieben für immer.
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Die Heimat lebte in Vereinen weiter
Der damals 20-jährige Huse Velagic erzählte im Intervie mit dem ORF von seiner Arbeitsstelle bei der Schuhfabrik Gabor und den vielen jungen Mädchen, die im Gastgewerbe, in Fischfabriken oder als Putzfrauen arbeiteten. Freizeit und Kontakt zur Bevölkerung waren ein Fremdwort für die Arbeitsmigranten. Die sehr begrenze Freizeit verbrachten die Gastarbeiter in Vereinen, wo sie ihre heimische Kultur und Tradition hochhielten.
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Kurtor Joachim Hainzl sagte über die Ausstellung, es gehe vom Ankommen über die Situation des Arbeitens, die Wohnungssuche bis hin zum wieder nach-Hause-Fahren und die Frage, welche Heimat man habe und wie es einem damit gehe, am Ende doch hier zu bleiben.
Die Ausstellung
Von Montag bis Freitag 9.00 - 18.00 Uhr wird die Ausstellung durch ein Rahmenprogramm und eine Begleitpublikation mit Fachbeiträgen verschiedenster Autoren unterstützt.
Sendungshinweis:
Kärnten heute; 1. Februar 2017
Angst vor Arbeitslosigkeit
Die Wirtschaftskrise in den 1970er-Jahren und die billigen Gastarbeiter führten bei den Einheimischen zu Arbeitsplatzängsten. Wegen Voreingenommenheit schränkte das ab 1976 geltende Ausländerbeschäftigungsgesetz die Anstellung von solchen Arbeitskräften ein. Die Schau im Haus der Architektur in Klagenfurt ist ein Beitrag zur Anerkennung der Lebensrealitäten jugoslawischer Gastarbeiter über fünf Jahrzehnte und soll Impulse zur Lösung heutiger Migrationsprobleme geben. Zu sehen ist sie bis 10. Februar.