Neue Lärchenschindeln für Maria Wörth

Die traditionelle Dachdeckerei verwendet schon seit Jahrhunderten Lärchenschindeln. Diese gelten als langlebig und witterungsbeständig. Derzeit wird das Dach der berühmten Pfarrkirche von Maria Wörth neu eingedeckt.

Die Pfarrkirche von Maria Wörth ist weithin bekannt. Derzeit wird das steile Walmdach auf der West- und Nordseite der Kirche mit Lärchenschindeln neu eingedeckt. Die Dreifach-Deckung hält die Feuchtigkeit ab und garantiert die lange Haltbarkeit von mindestens 50 Jahren. Ein Görtschitztaler Unternehmer wurde damit beauftragt.

Lärchenschindel traditionelle Deckung

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Die auch bei Hochzeitern beliebte Pfarrkirche von Maria Wörth bekommt ein neues Dach aus Lärchenschindeln - hier durch die hellere Farbe zu erkennen.

Mit Tradition eingedeckt

Die Lärchenschindeln werden in der Werkstatt von Erwin Petutschnig in Eberstein produziert. Er hat sich auf dieses traditionelle Handwerk spezialisiert. Vor drei Jahren machte sich der Görtschitztaler Zimmermann mit einer eigenen Schindeldeckerei selbständig. Das Holz dafür kommt vorwiegend aus der Region und auch die Nachfrage nach dieser traditionellen Dachdeckungsart steigt. Erwin Petutschnig: "Die Leute greifen immer mehr auf eigene Produkte zurück. Für mich ist das perfekt, weil ich alles in der Region bekomme und die Zulieferwege kurz sind.“

Lärchenschindel traditionelle Deckung

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Die Dachdeckermannschaft muss pro Quadratmeter rund 80 Schindel legen, damit das neue Lärchedach auch dicht ist.

Generationenübergreifende Erfahrung wichtig

Die Mannschaft besteht vorwiegend aus Experten, die schon bei der Schindelherstellung die Erfahrungen früherer Generationen nutzen.

Lärchenschindel traditionelle Deckung

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Zimmermann Armin Zechner stellt die Lärchenschindeln in der Werkstatt nicht nur her, er legt sie auch selbst.

Das richtige Holz richtig „kliabn“

Zimmermann Armin Zechner: „Das Wichtigste ist das Holz – es muss ein gutes Faserholz sein, eingewachsen und im Winter geschlägert. Das nächste ist der richtige Umgang und dass man es versteht, richtig zu ‚kliabn‘, also zu spalten.“

Lärchenschindel traditionelle Deckung

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Historische Jagdhütten vor Neudeckung

Etliche Dächer historischer Gebäude in der Region wurden von dem Görtschitztaler Unternehmen bereits wieder in Stand gesetzt. Die alte Schenke der Grafenzeche auf der Saualm zum Beispiel. Rund 10.000 Lärchenschindeln wurden in einer Woche verlegt. Auch die anderen historischen Jagdhütten hier sollen bald neu eingedeckt werden.

Lärchenschindel traditionelle Deckung

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Lärchenschindel traditionelle Deckung

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Kultur und Tradition erhalten

Gutsverwalter von Eberstein ist Erwin Neuper. „Nachdem diese Schindeldeckerei schon seit Jahrzehnten oben ist, gehört es zur Kultur und Tradition, damit weiterzumachen.“ Der Großteil der Aufträge betrifft jedoch die Deckung von Kirchendächern wie in Maria Wörth, wo noch bis zum ersten Schneefall weitergearbeitet werden wird. Lärchenschindel - ein Handwerk mit Tradition, das derzeit eine Renaissance erlebt.