„Kleine Hexe“ in den Kammerlichtspielen

Aus dem Buch der Kleinen Hexe hat das Theater „Rakete“ jetzt ein Theaterstück gemacht, das am Samstag Premiere im Jazzclub Kammerlichtspiele feiert. In dem Stück geht es um Freundschaft und um das Erwachsenwerden. Kinder sollen das Stück laut Regisseur Marcus Thill selber interpretieren.

Im Jahr 1957 wurde von Ottfried Preussler das Buch über die kleine Hexe geschrieben. Regisseur Marcus Thill hat die Geschichte das in seiner Kindheit mehrmals gelesen. „Es war schon lange ein Wunsch von mir diese Geschichte auf die Bühne zu bringen. Vor ein paar Jahren habe ich in Niederösterreich den Räuber Hotzenplotz gespielt und das ist bei den Kindern sehr gut angekommen.“ Daher war es für Thill naheliegend auch die kleine Hexe auf die Bühne zu bringen.

Kleine Hexe in den Kammerlichtspielen

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Stück für die kleinere Bühne

Das Stück gibt es laut dem Regisseur zwar schon, allerdings für die große Bühne und 19 Schauspieler. Seine Bühnenfassung wird mit vier Schauspielern auf einer kleineren Bühne umgesetzt. In der Geschichte geht es um das Erwachsenwerden, aber auch um Freundschaft. „Die kleine Hexe versucht dabei die Aufgaben, die ihr von der alten Oberhexe aufgetragen werden gut zu bestehen, damit sie von den älteren Hexen ernst genommen wird.“ Sie tut dabei aber immer nur Gutes, ohne zu wissen, dass das die Oberhexe das gar nicht will. „Sie geht ihren eigenen Weg und emanzipiert sich von der Hexengesellschaft“, so Thill.

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„Keine Sekunde Langeweile“

Auch die Freundschaft ist ein großes Thema in dem Stück. Der Rabe Abraxas ist Berater, Freund und ein bisschen Gewissen und Erzieherfigur der kleinen Hexe. Er erhofft sich, den Kindern keine einzige Sekunde lang langweilig ist und dass sie mit ganzem Herzen an der kleinen Hexe teilnehmen und mitleben.

Einfache Zeichensprache und Situationskomik

Die Ernsthaftigkeit mit der Thill an ein Kinderstück geht ist die gleiche, die er auch einem Werk für Erwachsene entgegenbringt. „Der große Unterschied ist aber, dass es viel einfachere Zeichensprache gibt. Es gibt gut und böse, heiß und kalt und nicht so eine differenzierte Darstellung und psychologische Analyse der Figuren.“ Für den Regisseur geht es um holzschnittartige Figuren, die Typen sind und dass auch die Situationskomik auf der Bühne ausgeschöpft wird.

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Kinder dürfen selber interpretieren

Die Geschichte soll so erzählt werden, dass die Kinder sich hineinfühlen und Situationen selbst interpretieren können. „Man müsse den Kindern nicht immer Lösungen bieten, sondern könne ihnen auch Situationen zeigen und sie können dann ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen,“ so Thill.

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Sendungshinweis:

„Kärnten heute“, 28.12.16

Die kleine Hexe ist zwar schon 127 Jahre alt, will aber von den großen Hexen ernst genommen werden. Um die Hexenprüfung zu bestehen, versucht die kleine Hexe ein ganzes Jahr lang zu beweisen, dass sie eine gute Hexe ist. Als endlich die Walpurgnisnacht heranbricht, erlebt die gute Kleine Hexe eine wirklich böse Überraschung. Im Theater Rakete in den Klagenfurter Kammerlichtspielen ist das Stück dazu bis 22. Jänner zu sehen.

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