Forstarbeiten am Limit

Spezialisten aus Osttirol sind derzeit in der Garnitzenklamm im Einsatz, um Schadholz zu beseitigen. Sie arbeiten in extrem steilem Gelände, oberhalb von senkrechten Felswänden. Die Baumstämme fallen oft unberechenbar, eine Arbeit am Limit auch für Profis.

Nach dem Schneebruch 2014 und einer Borkenkäferplage musste das Ausflugsziel Granitzenklamm bei Hermagor jetzt vorübergehend gesperrt werden, weil die Bundesforste mehrere hundert Bäume aus dem Wald schlägern lassen müssen.

Forstarbeiten extrem Garnitzenklamm

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Arbeitsplatz mit Aussicht

Gefahr auch durch Steinschlag

Georg Außerhofer und Dominik Scherer arbeiten oberhalb von einer 200 Meter hohen Felswand, sie sind beim Spezialtrupp dafür verantwortlich, dass 1.000 Festmeter Holz gefällt und abtransportiert werden. Dabei sind nicht nur die tonnenschweren Baumstämme unberechenbar, denn das Gelände ist nicht nur steil, es hat zusätzliche Tücken, so Scherer: „Es kann ein Stein ins Rollen kommen, dann kann man nur noch schauen, dass man Land gewinnt. In dem steilen Gelände geht das halt nicht so schnell.“

Forstarbeiten extrem Garnitzenklamm

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Bei der Arbeit ist ständig höchste Konzentration nötig. Mit einem Stahlseil werden die Stämme Richtung Seilbahn gezogen. Auch genügend Sicherheitsabstand gehört dazu, denn die Männer können nicht sicher sein, dass alles so läuft, wie geplant. 700 Meter weit werden die Stämme dann durch den Wald bis zum nächsten Weg gezogen.

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Forstarbeit extrem

Die Männer müssen ständig konzentriert sein, ein Job für Spezialisten

Alois Wibmer wartet oben schon auf die Stämme. Er holt sie von der Seilbahn und macht sie mit dem Prozessor in der richtigen Länge transportfertig. Dabei muss er auch viel Handarbeit leisten, denn etwa feuchte Stämme oder solche mit viel Ästen müssten mit der Motorsäge geschnitten werden. Darauf sei der Prozessor nicht ausgelegt.

Sendungshinweis:

Kärnten heute; 8.10.2016

Hunderte Bäume werden so aus dem unwegsamen Hang geholt. Würde das Schadholz im Wald bleiben, wäre in Zukunft auch die Ausflugsklamm gefährdet, sagte Harald Zollner von den Bundesforsten. Der Käfer würde sich in die Fichten einbohren und es gäbe eine Käferinvasion.

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Stämme werden angeseilt

Forstarbeiten extrem Garnitzenklamm

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Der Prozessor schafft nicht alle Stämme

Noch wochenlange Arbeiten

Im Sechs-Minutentakt werden die Stämme hinaufgeseilt. Da muss jeder Handgriff sitzen, sonst besteht Lebensgefahr. Dabei ist die Arbeit im Gelände beliebter als die oben an der Seilbahn, sagt Forstarbeiter Georg Außerhofer: „Da kann man immer wieder einmal zwei Minuten stehenbleiben, oben heißt es immer gemma gemma.“ Allein hoch über der Garnitzenkalmm wird das Aufarbeiten des Borkenkäferholzes noch einige Wochen dauern. Weil es nur einen schmalen Weg gibt, müssen die Stämme in kleinen Fuhren mit einem Traktor ins Tal gebracht werden.