Faschingsbrauch „Eitweger Schimmelreiten“

Alle vier Jahre kann im kleinen Lavanttaler Ort Eitweg ein ganz besonderer Faschingsbrauch erlebt werden: der Eitweger Schimmelzug. Es geht um das Winteraustreiben.

Johann Lippi ist Organisator und eifriger Bewahrer des bodenständigen Faschingstreibens, dem jedes Mal an die 5.000 Besucher beiwohnen. Ihm geht es vor allem um den Erhalt der alten bäuerlichen Figuren, die seit jeher den Schimmelzug begleiten.

Es handelt sich dabei um das Hadnweibal, also die Heidnische Frau; die Habergeiß; den Bienenzüchter oder das Tschurtschnklauberweibal. Es sind allesamt Figuren aus dem ländlichen Umkreis, die jeweiliges eine eigene symbolische Bedeutung haben.

Wald bietet allerlei Bastelmaterialien

„Das Tschurtschnklauberweibal stellt die arme Gesellschaft dar. Es sammelt Tschurtschn, also Tannenzapfen, und klaubt die Samen heraus. Das steht symbolisch für den Frühling, weil man wieder neue Samen für die Aussaat braucht“, erzählt Johann Lippi.

Auch der sogenannte Krambachbauer ist ein originelles Kostüm, das der Eitweger in die Gegenwart herübergerettet hat.

„Der Krambachbauer ist ein Wachstumsdämon. Krambach ist der Baumschnitt, es kann aber auch Stroh sein. Er besteht aus allem, was man im Wald zu findet“, so Johann Lippi.

Frühlingsdämonen besiegen symbolisch Winter

Die zentrale Figur ist aber der Schimmel, der mit seiner weißen Farbe den Winter symbolisiert und durch die Frühlingsdämonen besiegt wird, erzählt Rossführer Josef Plattner: „Das Wichtigste ist, dass nichts passiert. Der Schimmel ist schwer zu bändigen. Ich habe gut zu tun, damit mir das gelingt.“

In jeder freien Minute proben die Eitweger für ihre Aufführung. Sie feilschen darin in einer Art Stehgreiftheater um den Schimmel, der letztendlich niedergestreckt wird. Zu erleben ist das Spektakel am Faschingssonntag ab 14.00 Uhr in Eitweg.