Perchten sollen Winterkälte vertreiben

Besonders im Winter ist Kärnten reich an Bräuchen. Nachdem Nikolaus und Krampus ihre Runde durch die Orte gezogen haben, sind von 21. Dezember bis 6. Jänner die Perchten unterwegs. Sie sollten die bittere Kälte während der Rauhnächte vertreiben.

Man kennt zwar noch die unterschiedlichen Masken, deren Bedeutung geriet aber zumeist in Vergessenheit. Der Kärntner Brauchtumsverband bemüht sich, diesen Schatz zu erhalten und an die nächste Generation weiterzugeben.

Perchten Brauchtum Rauhnächte

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Vertreibung der Winterdämonen

Wenn das traditionelle Nikolaus- und Krampusgehen am 5. und 6. Dezember vorüber ist, fragt man sich, welche Aufgabe eigentlich die gruseligen Perchten haben, die vom Thomastag bis zum Heiligen Dreikönigstag ihre Zeit haben. Anders Nikolaus und Krampus, deren Aufgabe das Beschenken der Kinder ist, sind die Perchten eng mit der Natur verbunden. Während der zwölf Rauhnächte litt man früher oft bitter unter der Kälte und man glaubte, dass die Verursacher dieser Kälte die sogenannten Winterdämonen wären.

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Diese Dämonen wollte man vertreiben und damit den Schrecken des Winters mildern. Es galt die Überzeugung, dass man die winterlichen Unholde vertreiben könne, indem man sie entsprechend der grimmigen Vorstellung nachbildet und durch Umzüge verscheucht.

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Die Menschen saßen in ihren zugigen Häusern und beteten, dass die Winterdämonen sie verschonen

Angst vor der Wilden Jagd

Dazu kommen noch weitere Hilfen gegen Geister wie Gebete und Mittel des Lärmbrauchtums. Perchten vermutete man als Kältebringer, aber auch als Boten des Todes, von Hexen, dem Teufel in der Form der „Wilden Jagd“. Manchmal meinte man auch Wachstumsgeister wie die Habergas, das Moosmandl und den Wurzelsepp als Begleitung zu sehen. Typisch für die „Wilde Jagd“ war ihr fliegendes Auftreten.

Sendungshinweis:

Kärnten heute; 24.11.2015

Bei Einbruch der Dunkelheit, so der Volksglaube, durfte früher keine Wäsche mehr an der Leine hängen, sonst nahm die „Wilde Jagd“ sie mit. Auch Fußgänger mussten fürchten, von den fliegenden Dämonen mitgenommen zu werden. Sie konnten entsprechend dem Volksglauben nur entkommen, wenn sie sich auf den Boden warfen.