Grenzüberschreitende Projekte als Chance

Um grenzüberschreitende Geschäfte und Projekte zu verbessern, haben der slowenische Wirtschaftsverband Kärnten und die Wirtschaftskammer unter dem Motto „Potenti-Alpe-Adria“ ins Casineum geladen. Gemeinsame Projekte sind eine Chance im Alpe-Adria-Raum.

Flexibel, kreativ und gebildet; so soll idealerweise der Unternehmer der Zukunft sein, wenn er in der Alpen-Adria-Region erfolgreich wirtschaften will. Darüber waren sich die Experten bei dem trilateralen Fachkongress einig. Mehr als 200 Interessierte aus der gesamten Region folgten der Einladung. Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft hielten Vorträge, Wirtschaftstreibende nutzten die Möglichkeit zum Netzwerken.

Mehrsprachigkeit und kulturelles Verständnis seien gefragt, unterstrich Benjamin Wakounig, Präsident des Slowenischen Wirtschaftsverbandes in Kärnten. Die Jugend sollte in erster Linie auf das schauen, dass sie sich verbinde, so Wakounig. Sie solle achten, keine Grenzen mehr in den Köpfen zu haben. Wenn die Älteren dies vorleben, sei es für die Jüngeren leichter.

SSC Potenti Alpe Adria

ORF

Trilaterale Tagung in Velden.

„Alpe-Adria-Raum für Investoren interessant“

Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl sagte, für Investoren sei Kärnten mit seinen 560.000 Einwohnern meist zu klein. Die Alpen-Adria-Region als Gesamtes hingegen würde ihnen vielversprechende Möglichkeiten eröffnen: „Vor der Haustüre liegt ein Markt mit fast fünf Millionen Menschen, die eine gleiche Geschichte haben, die nur unterschiedliche Sprachen sprechen. Der Markt in Kärnten ist einfach limitiert und ich glaube für uns ist es an der Zeit, diese Dinge in Angriff zu nehmen.“

Mandl sagte, einerseits habe man die wirtschaftliche und die energietechnische Zusammenarbeit sowie die Infrastruktur. In der Zeit von knappen Ressourcen sei vielleicht eine Absprache oft viel förderlicher. Darauf werde es in den nächsten Jahren ankommen.

Gemeinsam bei EU Projekte einreichen

Zum Beispiel, indem die Nachbarn gemeinsame EU-Projekte einreichen, unterstützt von der „Alpe-Adria-Wirtschaftskammer“, deren Präsidentschaft noch bis Ende 2016 Kärnten inne hat. Die Kooperation von neun Kammern aus Handel, Industrie und Handwerk besteht seit 2007. Neben Kärnten sind auch Friaul-Julisch Venetien, das Veneto, sowie Regionen aus Slowenien und Kroatien vertreten. Die Steiermark wurde als neues Mitglied aufgenommen. In Zukunft soll die Zusammenarbeit noch enger werden, unterstrichen in Velden die Vertreter der Kammern aus dem Alpen-Adria-Region. So soll das gesamte Potential der Regionen im Herzen Europas ausgeschöpft werden.

Sendungshinweis:

„Servus, Srečno, Ciao“, 28.11.2015

Erfolgreiche Projekte

Es gibt einige, denen dies bereits gelingt. In der Region Klopeiner See-Südkärnten werden seit dem Vorjahr mit einem Reisebüro aus Slowenien gemeinsam touristische Angebote für die Zeit von April bis Oktober entwickelt. Tourismusobmann Helmuth Micheler sagte, dazu zählen die Kanu-Tour im Bergwerk, das Stollenbiken, geführte Wanderungen im Geopark Karawanken, verschiedene Erlebnisse am Klopeiner See, am Turnersee oder dem Sablatnik-Moor.

Sablatnikmoor Herbst

ORF/Iris Hofmeister

Das Sablatnik-Moor ist auch im Spätherbst ein Anziehungspunkt für Besucher.

Es gab hunderte neue Buchungen. In den nächsten Jahren soll es auch Angebote für die Vor- und Nachsaison, aber auch für den Winter geben, zum Beispiel in Kooperation mit dem neuen Betreiber der Petzen.

Drei Standorte - ein Unternehmen

Erfolgreich vernetzt ist auch das Südkärntner Unternehmen „WTRONIC“. Von Völkermarkt aus erwirtschaftet es 8,5 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. 15 Mitarbeiter wickeln hier am Standort Büro- und Logistikaufgaben ab. 2008 startete das Unternehmen seine eigene Produktion in Attimis bei Udine. 30 Mitarbeiter fertigen hier unter anderem Leiterplatten und elektronische Baugruppen. Kommuniziert wird täglich mit den Partnern in der Nachbarregion, alle zwei Wochen finden persönliche Treffen statt. Im nächsten Jahr plant WTRONIC einen Produktionsstandort in Slowenien, so Geschäftsführer Christian Walchhofer.