Große Nachfrage nach Naturbestattungen

Vor drei Jahren ist in einem Waldstück bei Klagenfurt der erste Friedensforst für Naturbestattungen eröffnet worden. Das Interesse ist so groß, dass es nun schon mehrere in Kärnten gibt. Immer mehr wollen zu Füßen von Bäumen ruhen.

Horst Aichberger besucht immer wieder das Grab seiner Frau im Friedensforst bei der Sattnitz in Klagenfurt. Schon zu Lebzeiten war es auch für sie ein besonderer Ort: „Die Ruhe hier, die Natur. Man kommt gerne her, es ist Friede hier, wie ich es mir vorstelle.“ Auf zwei Hektar fanden hier schon 200 Menschen ihre letzte Ruhe, 600 Gräber wurden bereits reserviert. Die Menschen werden in Urnen vor den Bäumen bestattet. Bäume als Ausdruck der Natur, der Vergänglichkeit und des Neubeginns, als Werk Gottes.

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Horst Aichberger besucht das Grab seiner Frau.

Die Grabpflege wird von der Natur übernommen. Auch das ist für viele ein Grund, sich hier ein Grab zu suchen, sagte Andreas Waldherr von der Bestattung Kärnten. Die Familie zersiedelt sich, viele arbeiten auswärts, wer sollte das Grab pflegen?

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Der neue Friedensforst Sternberg.

Ziel: Friedensforst in jeder Bezirksstadt

Wegen der großen Nachfrage wurden schon weitere Friedensforste und Naturbestattungsorte geschaffen, wie in Velden, am Klagenfurter Friedhof Annabichl und ganz neu am Sternberg, unterhalb der Kirche, so Ingo Sternig von der Bestattung Kärnten. Ziel sei es so einen Friedensforst in jeder Bezirksstadt zu haben. Es sei nur ein Laubwald geeignet. Im Friedensforst bekommt jeder einen Namen, die Nummer alleine auf dem Baum wird von der Bestattung Kärnten nicht akzeptiert. Auch Spiritualität ist nicht erwünscht. Es soll ein Ort des Friedens sein.

Sendungshinweis:

Kärnten heute am 2. November 2015

Schon zu Lebzeiten kann ein Baum für 99 Jahre reserviert werden. Die Kosten je nach Baum und Zahl der Gräber betragen zwischen 900 bis 9.000 Euro. In den Friedensforsten sollen nicht nur Menschen mit christlichem Glauben, sondern aller Religionen bzw. Konfessionslose einen Platz finden.